Dippoldiswalde
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Freie Fahrt in Reichstädt, aber nur kurz

Seit 2016 wird die Ortsdurchfahrt ausgebaut. Das hat eine Riesenumleitung zur Folge. Die ist jetzt aufgehoben, aber nur für wenige Wochen.

Von Franz Herz
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Die Absperrungen an Hauptstraße in Reichstädt sind zur Seite geräumt.
Die Absperrungen an Hauptstraße in Reichstädt sind zur Seite geräumt. © Egbert Kamprath

Reichstädt ist eines der längsten Dörfer im Osterzgebirge. Daher zieht sich auch die Instandsetzung der Staatsstraße S 187, die durch Reichstädt führt, besonders lange hin. Seit dieser Woche haben die Autofahrer in dem Ort eine Verschnaufpause. Die Vollsperrung wegen der Bauarbeiten im Oberdorf ist aufgehoben. Die beschwerlichen Fahrten über die Umleitung, die ja über Sadisdorf, Obercarsdorf und Dipps führt, sind erst einmal vorbei. Auch die Buslinie 162 fährt wieder nach dem normalen Fahrplan ohne Umleitung, wie der Regionalverkehr informierte. Dieser Zustand hält aber nur wenige Wochen an.

Dann müssen die Reichstädter und die Kraftfahrer im Ort wieder mit Straßensperrungen leben, wie schon seit Jahren. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr lässt seit 2016 die Ortsdurchfahrt in Reichstädt ausbauen. Gründe dafür waren der besonders schlechte bauliche Zustand der Straße und die Schäden nach dem Juni-Hochwasser 2013. Dafür gab es mehrere Bauabschnitte. Den Anfang machte die die Fahrbahnerneuerung in Richtung Sadisdorf auf einer Länge von 1,4 Kilometern.

Linienbusse fahren über Feldweg

Danach wurden die Arbeiten im Mitteldorf fortgesetzt auf rund 2,1 Kilometer von der Kreuzung mit der Ruppendorfer Straße bis zur Feuerwehr. Im vergangenen Jahr begannen die Bauarbeiten an den zwei Stützwänden im Bereich der Bushaltestelle an der Hauptstraße 51 sowie in Höhe der Hauptstraße 95. Die sind nun abgeschlossen. Hier ging es speziell um die Beseitigung von Hochwasserschäden. Daran mitgearbeitet haben die Firmen Chemnitzer Verkehrsbau, Hartmann Hoch-, Tief- und Ingenieurbau aus Rechenberg-Bienenmühle.

Beschwerlich für die Reichstädter während der Bauarbeiten ist, dass währenddessen immer die Straße voll gesperrt werden muss. Sie ist zu eng, um den Verkehr daran vorbeizuleiten. Und in Reichstädt gibt es auch keine Alternative, auf der im Ort eine Umleitung möglich wäre. Nur für die Linienbusse wurde ein Wirtschaftsweg soweit hergerichtet, damit sie nicht die große Umleitung nehmen müssen.

Im Oktober geht's weiter

Die Bauarbeiten gehen aber im Herbst weiter. Dann folgt der Bauabschnitt im Mitteldorf von Hausnummer 46 bis 66, der rund zwei Kilometer lang ist. Hier ist auch der Rückbau einer Stützmauer geplant, die nach der Umgestaltung des Reichstädter Bachs nicht mehr erforderlich ist. Die Arbeiten sollen im Oktober beginnen und bis Juni 2021 dauern. Auch hier müssen sich die Autofahrer wieder darauf einstellen, dass die Staatsstraße durch Reichstädt komplett gesperrt wird. Die gesperrten Abschnitte sind zwar nur 120 bis maximal 250 Meter lang, versichert das Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Damit sind die Grundstücke in der Regel erreichbar. Aber die Durchfahrt durch den Ort ist wieder blockiert.

Die Arbeiten für den Bauabschnitt werden derzeit vergeben. Die Verantwortlichen für den Straßenbau wollen den Auftrag Ende August vergeben, damit er noch vor dem Winter beginnen kann. Der Bus wird dann wieder umgeleitet, wie während der bisherigen Bauarbeiten schon. Als letzte Aktion ist ab Juni 2021 noch geplant, eine Stützwand gegenüber dem Haus Nr. 44 zu erneuern. Jahresende 2021 sollen dann alle Straßen- und Brückenbauarbeiten an der Ortsdurchfahrt Reichstädt abgeschlossen werden. 

Es geht dabei insgesamt um rund fünf Kilometer Straße. Und das Projekt kostet  6, 2 Millionen Euro. Rund 1,9 Millionen kommen davon aus dem Aufbautopf für die Hochwasserschäden und 4,3 Millionen aus dem Haushalt des Freistaats Sachsen.

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