Merken

Landkreis kürzt Bürgerbüro-Sprechzeiten

Ab Mai haben die Anlaufstellen nur noch Dienstag und Donnerstag bis 19 Uhr geöffnet.

Teilen
Folgen

Noch sind die Öffnungszeiten der Bürgerbüros in Pirna, Freital und Dippoldiswalde sehr bürgerfreundlich. Montag bis Donnerstag können die Einwohner von 8 bis 19 Uhr und freitags von 8 bis 16 Uhr ihre Fragen und Anliegen loswerden. Doch diese Zeiten sind bald vorbei.

Ab Mai werden die Öffnungszeiten geändert, teilt das Landratsamt mit. Dann sind die drei Büros am Montag, Mittwoch und Freitag nur noch von 8 bis 16 Uhr für die Bürger da, lange Öffnungszeiten von 8 bis 19 Uhr gibt es am Dienstag und Donnerstag . „Die langen Öffnungszeiten waren von vornherein als Test gedacht“, sagt Kreissprecherin Annette Hörichs. Die Analyse des letzten Jahres habe ergeben, dass besonders die Zeiten zwischen 18 und 19 Uhr kaum genutzt werden. Aus wirtschaftlichen Gründen und im Sinne eines effektiven Einsatzes der Mitarbeiter habe man sich deshalb für eine Kürzung der Öffnungszeiten entschieden.Bürgerbüros gibt es auch in Sebnitz und Neustadt. Dort ändern sich die Zeiten nicht. Allerdings waren sie schon immer kürzer. In Sebnitz sind sie an die Öffnungszeiten des Rathauses gekoppelt und in Neustadt wird der Service nur donnerstags von 9 bis 12 Uhr angeboten.

Großer Zulauf

Genutzt werden die Büros überdurchschnittlich gut und von Monat zu Monat mehr. Auch das zeigt die Statistik (siehe Kasten) und ein Besuch am gestrigen Montag im Pirnaer Büro auf der Zehistaer Straße.Die Türen stehen weit offen. Ein junger Mann verabschiedet sich gerade von Jana Thater, Mitarbeiterin in der Anlaufstelle. Kurz darauf klingelt schon wieder das Telefon. „So geht das laufend“, sagt Konrad Schleicher, Leiter des Büros in Pirna. Seit sich die Existenz dieser neuen Anlaufstelle herumgesprochen hat, nehmen den Service immer mehr Bürger in Anspruch. „Mit uns kann man auf vielerlei Weise in Kontakt kommen“, sagt Schleicher und nennt Telefon, E-Mail, Post und Fax. „Viele Bürger haben aber immer noch eine persönliche Beratung am liebsten und kommen einfach vorbei“, weiß Schleicher. Allein im Februar taten das in Pirna 1 200 Frauen und Männer. Im Büro selbst finden sie umfangreiches Informationsmaterial und Anträge. Die Mitarbeiter helfen auch gern beim Ausfüllen der verschiedensten Formulare.

Angela Höhne kommt herein. Sie möchte den Schwerbehindertenausweis ihres Schwiegervaters abstempeln lassen. „Ich komme aus Pirna und bin froh, dass ich deshalb keine weiten Wege auf mich nehmen muss“, sagt sie. „Anträge für Schwerbehindertenausweise und für Bafög werden momentan verstärkt nachgefragt“, sagt Schleicher. Auch solche Daten erfassen die Mitarbeiter. „Wir werten die nachgefragten Themen aus und versuchen, uns darauf einzustellen, also bedarfsgerecht zu beraten“, sagt Landrat Michael Geisler (CDU). So ist jetzt schon klar, dass es in den Bürgerbüros die Anträge zur Schülerbeförderung für das Schuljahr 2009/10 geben wird und hier natürlich auch alle Fragen dazu beantwortet werden. Zudem will das Landratsamt den Bürgerservice im Internet ausbauen. Anträge und Formulare soll man künftig ausdrucken können. „Einige Kommunen, wie zum Beispiel Königstein, machen uns ja vor, wie es geht“, sagt Geisler.

Zusammenarbeit mit Pirna

Speziell für Pirna gibt es zudem Überlegungen, das Bürgerbüro in Zukunft mit der Stadt Pirna gemeinsam zu betreiben. „Wenn das Landratsamt auf den Sonnenstein zieht, wäre es gut, wenn wir auch im Stadtzentrum eine Anlaufstelle hätten“, sagt Geisler. Das würde auch die vorhersehbare Parkplatzknappheit auf dem Sonnenstein entschärfen helfen. (SZ/jk/id)