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Landrat Harig stellt Ultimatum

Bautzen will einheitliche Preise bei Bus und Bahn in Ostsachsen. Das scheiterte bisher am Veto von der Neiße. Bis Jahresende soll nun eine Entscheidung her.

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© Uwe Soeder

Bautzen. Im Ringen um einheitliche Tarife bei Bus und Bahn in Ostsachsen hat Bautzens Landrat Michael Harig (CDU) bis Jahresende eine Lösung ankündigt – und dem Landkreis und der Stadt Görlitz jetzt ein Ultimatum gestellt. Um den Tarifwirrwarr zu beseitigen, strebt Michael Harig einen Zusammenschluss der beiden Verkehrsverbünde Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon) und Oberelbe (VVO) an. Ein Ansinnen, das bislang allen voran an einem mangelnden Interesse der Görlitzer gescheitert war.

Der Kreis und die Stadt Görlitz müssen als Mitgesellschafter einer Fusion zustimmen. Weil bislang entsprechende Signale nicht zu vernehmen waren, hatte Bautzens Landrat erklärt, dass der Kreis sonst im Alleingang dem VVO beitreten werde. „Ich habe dem Görlitzer Landrat und dem Görlitzer Oberbürgermeister noch einmal erklärt, dass wir als Landkreis bis Ende 2018 sonst dort eintreten“, so Michael Harig. Der Alleingang ist für den Politiker jedoch nur der Plan B: „Mein großer Wunsch ist, dass wir gemeinsam eine Lösung finden“, sagt Michael Harig, der zugleich aber von einer komplexen Gemengelage spricht.

Als Vorsitzender der beiden Verkehrsverbünde hatte Michael Harig die Verantwortlichen in Görlitz bereits im vergangenen Jahr aufgefordert, bis Februar alle Probleme eines möglichen Zusammenschlusses noch einmal aufzulisten. „Das ist aber nichts gekommen“, sagt Michael Harig.

Die Beteiligten an der Neiße geben sich indes weiterhin gesprächsbereit. Der Kreis und die Stadt Görlitz befürchten, dass bei einer Fusion das Gebiet östlich der Landeshauptstadt benachteiligt werden könnte – wegen der starken Verkehrsnachfrage in Dresden und dem Elbtal. Im Kreis Bautzen werden indes die Rufe nach dem Zusammenschluss und einem einheitlichen Tarifsystem immer lauter. Seit Fusion der früheren Kreise Bautzen und Kamenz und der Stadt Hoyerswerda verläuft die Grenze der Verkehrsverbünde mitten durch den neu entstandenen Landkreis. Viele Bus- und Bahnnutzer klagen darüber, dass sie für Fahrten in der Region verschiedene Tickets erwerben müssen. Auch für Pendler würden attraktive Angebote fehlen. (SZ/sko)