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Landrat wehrt sich gegen Zvon-Spaltung

Bürgermeister aus dem Gebiet des Verkehrsverbundes fordern: „Da müssen sich mal drei Herren zusammensetzen und reden!“

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© Landratsamt

Von Tilo Berger

Landkreis. Der Landkreis Görlitz wird sich gegen eine mögliche Spaltung des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon) „mit Händen und Füßen“ wehren. Das kündigte der Görlitzer Landrat Bernd Lange (CDU) kürzlich in Bautzen auf der Verbandsversammlung des Zvon an. Mit einer persönlichen Erklärung reagierte Lange auf die jetzt öffentlich gewordenen Bestrebungen seines Bautzener Amtskollegen Michael Harig (CDU), den Zvon mit dem benachbarten Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) zu vereinigen. Harig hatte zudem damit gedroht, der Landkreis Bautzen könne auch allein dem VVO beitreten. Zurzeit gehört dem VVO der nordwestliche Teil des Landkreises Bautzen an, während das größere Gebiet einschließlich der Kreisstadt im Zvon verankert ist. Deshalb gelten im Landkreis Bautzen zwei Tarife – im Nordwesten des VVO, im Restgebiet des Zvon.

Lange sagte, er habe Verständnis für den Bautzener Wunsch nach Tarifeinheit. Die von Harig forcierte Spaltung des Zvon habe aber im Görlitzer Kreistag für Empörung und Verstimmung gesorgt. Laut Lange gab es bisher kein klärendes Gespräch zwischen beiden Landräten und dem Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege (parteilos), der im Zvon ebenfalls Sitz und Stimme hat. Lange und Deinege seien zu diesem Gespräch weiter bereit, stellten beide bei der Verbandsversammlung in Abwesenheit von Harig klar. Cunewaldes Bürgermeister Thomas Martolock sagte, er beobachte das Auseinanderdriften der beiden Landkreise mit großer Sorge. „Es wird Zeit, dass sich da mal drei Herren zusammensetzen und miteinander reden!“