Dresden
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Denkmal-Plattenbau wird saniert

In Gorbitz entstehen mehr als 100 Seniorenwohnungen. Kritik gibt es an der Umgestaltung eines besonderen Wohnblocks.

Von Nora Domschke
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Am Leutewitzer Ring sollen 100 Seniorenwohnungen entstehen.
Am Leutewitzer Ring sollen 100 Seniorenwohnungen entstehen. © Marion Doering

Es ist der letzte Akt an der Gorbitzer Mittelachse: Bis Ende kommenden Jahres sollen die Wohnhäuser entlang der Höhenpromenade fertig saniert sein. Kürzlich starteten die Arbeiten am letzten Bauabschnitt. Am Leutewitzer Ring lässt die Eisenbahner-Wohnungsgenossenschaft (EWG) in den nächsten Monaten die Gebäude mit den Hausnummern 21/23, 35/37 und 25-31 modernisieren. Dabei entstehen 117 barrierefreie, neue Wohnungen, die vor allem für Senioren gedacht sind.

Im letzten Bauabschnitt, der im Januar 2020 beginnen soll, wird ein ganz besonderes Gebäude umgebaut. Der Wohnblock am Leutewitzer Ring 31 und der benachbarte Flachbau mit der Gaststätte Gorbitzer Krug stehen nämlich seit vergangenem Jahr unter Denkmalschutz. Dafür hatte sich Gorbitz-Kümmerer Matthias Körner stark gemacht. Am 31. Mai, also vor genau einem Jahr, wurde der WBS-70-Block in die Denkmalliste des Landesamtes für Denkmalpflege aufgenommen. 

Saniert wird im kommenden Jahr allerdings nur das Wohngebäude. Wie das passieren soll, gefällt vor allem dem nicht, der sich für den Denkmalschutz eingesetzt hat. „Dresden verliert sein jüngstes Denkmal und damit den einzigen Zeugen für die Epoche der industriellen Moderne“, erklärt Körner. Auf Nachfrage der SZ wird schnell klar: Den Denkmalschutzstatus verliert der Wohnblock nicht wirklich. Das Haus sei in die Denkmalliste des Freistaates aufgenommen worden, „da es die erforderlichen Kriterien der Denkmaleigenschaft erfüllt“, so Michael Müller vom Landesamt für Denkmalpflege. „Daran hat sich nichts geändert.“

Körner kritisiert, dass die Originalfassade nicht erhalten bleiben soll, sondern hinter einer Außendämmung verschwindet. Die Stadt bestätigt, dass es äußerliche Veränderungen geben wird. „Wesentliche Teile der baukünstlerischen Ausgestaltung, wie die bauzeitliche Fassadengestaltung mit den farbigen Keramikbändern zur Höhenpromenade hin, können aber erhalten bleiben“, teilt der Geschäftsbereich Kultur und Denkmalschutz mit. 

Antje Neelmeijer vom EWG-Vorstand will dazu nicht allzu viele Worte verlieren. „Wir werden genauso sanieren, wie mit dem Denkmalamt abgestimmt.“ Hintergrund ist, dass die EWG bereits eine Baugenehmigung hatte, als der Block unter Denkmalschutz gestellt wurde. Deshalb wurde umgeplant. Die erzielten Arbeitsergebnisse sind für alle Projektbeteiligten zufriedenstellend, so die Stadt.