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Langebrück und Lomnitz in Narrenhand

Die tollen Tage im Rödertal sind überall ausgerufen. Und die Programm können sich sehen lassen.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Rödertal. Trotz rauer See und Wellengang, Latollka wird es niemals bang.“ In Langebrück begann jetzt eine karnevalistische SZ-Nachtfahrt durch das närrisch tosende Rödertal. Seit Wochen geben die Narren überall ihren Affen Zucker. Sonnabendnacht lief es überall auf die drei tollen Tage zu. In den Hochburgen waren Tausende Menschen auf Straßen und Sälen unterwegs gewesen. Manche erkannte man an bunt geschminkten Gesichtern, die die Augenringe kaschieren.

Wird Langebrück nach der Karnevalszeit noch zahlungsfähig sein? Oder wird Ebbe in der Kasse herrschen? Latollka- Präsident Thomas Hoffmann ließ sich nicht in die Amtsgeschäfte schauen. Die Karnevalsveranstaltung im Bürgerhaus jedenfalls war ein Erfolg.
Wird Langebrück nach der Karnevalszeit noch zahlungsfähig sein? Oder wird Ebbe in der Kasse herrschen? Latollka- Präsident Thomas Hoffmann ließ sich nicht in die Amtsgeschäfte schauen. Die Karnevalsveranstaltung im Bürgerhaus jedenfalls war ein Erfolg. © Bernd Goldammer

Mit Langebrück und Lommnitz standen diesmal zwei Karnevalklubs auf dem Plan, die es schon seit vielen Jahrzehnten so richtig krachen lassen. Auch jetzt waren die Veranstaltungen gut besucht. Die Narren spielten ihre Rolle – in Langebrück in der bereits 51. Latollka-Saison. Sie steht unter der Regentschaft von Rico I. und Bettina I. Dieses Prinzenpaar hatte die Schlüssel zum Ortsamt von Ullrich Knöpfle übernommen, nachdem der die öffentliche Kissenschlacht auf der Hofewiese verloren hatte. Sie gaben das wertvolle Stück weiter an Präsident Thomas Hoffmann in der Hoffnung, dass der Ortsteil nach dem Aschermittwoch noch zahlungsfähig ist. Experten sehen das mit dezentem Zweifel, aber Genaues wisse man nicht. Im Bürgerhaus fand am Sonnabend bereits die dritte Veranstaltung des neuen Jahres statt. Bei Latollka ist es üblich, das neuste Karnevalsprogramm zunächst an der Gründergeneration des Karnevalklubs auszuprobieren. Beim Kinderfasching kommt noch die Nachfolger-Generation an die Reihe. Erst dann darf die Heide beben.

In die Gene übergangen

Latollka-Stimmung wird stets mit Tradition hochgefahren. Macher, denkt in diesen Stunden an die erste Veranstaltung. Sie fand damals in der alten Turnhalle am Lindenhof statt. „Ganovenball im Grand Hotel“ war das erste Motto. Turner und Faustballer hatten die Show organisiert. Mit fünfzig Pfennig Eintritt war man dabei. Wie am Sonnabend zu sehen war, ist Karneval inzwischen in die Gene der Langebrücker übergegangen.

Doch auch aus Lomnitz gab es per Facebook wilde Signale. Einige Narren versuchten noch Eintrittskarten für das Volksheim zu bekommen. Ausverkauft war die Antwort. Denn auch hier brodelt der Karneval. Die Tollitäten der Saison sind Prinzessin Sarah I. und Prinz Alex I. Eine Lomnitzer Besonderheit ist das Kinderprinzenpaar, Neele I. und Noah I. regieren nämlich mit. Die Arbeit lassen sich die Totalitäten von der Führungscrew um Präsident Steffen Kaufmann erledigen.

Als die närrische Show im Volksheim begann, hatten die Narren zuvor bereits schon den 37. Königsbrücker Umzug absolviert. Zu spüren war das nicht. Wenn hier der Schlachtruf „Trude hau rein“ erklingt, vermischt sich Adrenalin mit Narrenblut. Funkengarde, Schülergarde, Minnifunkengarde – gleich drei Tanzgruppen führten großartige Programmbeiträge auf. Sie versetzten den Saal in Jubelstimmung. Die Programmgestalter in Lomnitz bewiesen auch in diesem Jahr, dass sie kreativ sind. Filmszenen von bekannten Spielorten, wie der Dresdner Altmarktgalerie gehörten genauso dazu, wie die närrischen Gags, die mit original Lomnitzer Humor gespielt wurden, um das Motto „Der LCC ist jetzt komplett, mit Computer, Smartphone, Internet“, auszufüllen.

Die Langebrücker und Lomnitzer Karnevalisten waren am Sonntag übrigens auch bei der MDR-Liveübertragung vom Radeburger Karnevalsumzug zu sehen.