Von Sylvia Mende
Mit der Umstellung auf Digitalfunk erhoffen sich Kreisbrandmeister Wolfgang Störr und die Feuerwehrleute der Region eine wesentliche Verbesserung der Funkqualität. „Dann können wir uns mit der Leitstelle in Grimma störungsfrei unterhalten. Außerdem wird der Digitalfunk so abgeschirmt, dass ein Mithören von Unbefugten nicht mehr möglich ist“, erklärt Wolfgang Störr. Allerdings müssen die Feuerwehrleute noch bis Ende des Jahres warten, bis der Digitalfunk zum Einsatz kommen kann.
Bisher arbeiten die Kameraden mit einem analogen Funk. „Die Fahrzeuge haben eine Vier-Meter-Bandbreite und die Handsprechgeräte eine Zwei-Meter-Bandbreite. Damit sind wir in der Region sehr gut ausgerüstet“, so der Kreisbrandmeister, der für den Bereich Döbeln zuständig ist.
Eigentlich sollte der sogenannte digitale Behördenfunk (BOS-Funk) im Altkreis Döbeln schon im Jahr 2008 eingeführt werden (wir berichteten). „Wir erfassten vor etwa zwei Jahren im Auftrag des Innenministeriums, wie viele BOS-Funkgeräte im Kreis benötigt werden. Die Städte und Gemeinden planten das Geld für die Anschaffung der entsprechenden Geräte schon in ihren Haushalten ein“, erzählt der Kreisbrandmeister. Die Funkumstellungen für die Feuerwehren des damaligen Regierungsbezirkes Leipzig war für 2008, die von Dresden für 2009 und die von Chemnitz für 2010 vorgesehen.
Im vergangenen Jahr habe das Innenministerium die Umstellung um ein Jahr verschoben, so Störr.
Bereits Geld eingeplant
„An der Vorbereitung wird zurzeit fieberhaft gearbeitet. Die Ausschreibung für die Funktechnik soll auch in den nächsten Tagen erfolgen. Die Städte und Gemeinden hatten bereits im vergangenen Jahr ihren Eigenanteil für die Anschaffung der Geräte in ihren Haushalten eingestellt. „Das Geld ist nicht für andere Dinge ausgegeben worden. Wir haben diese Position im Haushalt nur um die entsprechende Zeit verschoben“, so Barbara Wesler, Kämmerin der Stadt Waldheim. Die Städte und Gemeinden rechnen mit einer Förderung durch den Freistaat von 75 Prozent.
Nicht nur Vorteile
Bisher haben die Feuerwehrleute nur Erfahrungen mit der digitalen Alarmierung. „Diese funktioniert gut. Es gibt noch keine Beschwerden“, sagte der Ostrauer Ortswehrleiter Tom Kunath. Von der Umstellung auf den Digitalfunk erhofft er sich eine bessere Verbindung mit der Leitstelle. „An manchen Stellen oder bei verschiedenen Witterungen haben wir keinen Empfang“, so der Ortswehrleiter.
Nicht nur Vorteile sieht der Gemeindewehrleiter Steffen Janasek in der neuen Technik. Die Kameraden müssen erst alle für den Einsatz geschult werden. Das bedeutet wieder mehr Schulungen und weniger Freizeit für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute. Außerdem befürchtet der Gemeindewehrleiter, dass die moderne Technik störanfälliger ist. Bisher sei man ganz gut mit den analogen Geräten ausgekommen“, so Janasek. Positiv ist für ihn neben dem besseren Empfang und der hohen Funkqualität auch die direkte Verbindung zu den Einsatzwagen. Bisher ist das nur über die Leitstelle möglich.