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Lausitzer Füchse begeistern im Spitzenspiel

Nach der schwachen Leistung am Freitag in Bietigheim bezwingen die Füchse Ravensburg mit 4:0.

Von Frank Thümmler
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Füchse-Stürmer Steve Saviano hatte gut lachen: Der 37-jährige Amerikaner erzielte zwei Tore.
Füchse-Stürmer Steve Saviano hatte gut lachen: Der 37-jährige Amerikaner erzielte zwei Tore. © Gunnar Schulze

Die Lausitzer Füchse haben keine 48 Stunden nach dem schwachen Spiel und der 1:5-Niederlage in Bietigheim eine Reaktion gezeigt. In begeisterndem Spiel haben die Weißwasseraner gegen die Ravensburg Towerstars mit 4:0 gewonnen und dadurch den Tabellenzweiten zwei Spieltage vor Ende der Hauptrunde in der Tabelle überholt. Die Füchse stehen jetzt punktgleich mit Frankfurt an der Tabellenspitze, für den sicheren Platz vier benötigen sie noch zwei Punkte. Besonders wichtig für die Play-offs: Diesmal klappte neben dem überragenden Unterzahlspiel auch das Überzahlspiel.

Füchse-Trainer Corey Neilson hatte sich für Konstantin Kessler im Tor entschieden, Eriksson rückte als Ausländer wieder zurück ins Team. Vor allem Kessler dankte das mit einer überragenden Leistung und wurde nach dem Spiel als „Man of the match“ der Gastgeber ausgezeichnet. Die Füchse begannen gegen die nach langer Busfahrt noch müden Ravensburger mit hohem Tempo. Schon in der ersten Minute hatte Ravensburgs Torwart Langmann Riesenglück, dass ein Schlenzer von Füchse-Verteidiger Adam nur das Eisengestänge des Tores traf. Die Gäste nahmen so nach und nach Tempo auf. Pokorny stellte Torwart Kessler mit einem Schlagschuss die erste Prüfungsaufgabe (3.), die dieser aber wie viele folgende löste. Auf der anderen Seite tauchte Breitkreuz, der nach seiner Kieferverletzung mit Vollvisier auflief, nach einer schönen Kombination allein vor Langmann auf, scheiterte aber. Auf der anderen Seite hielt Kessler in der ersten Füchse-Unterzahl gegen Hinse aus Nahdistanz und war bei einem Direktschuss von Svoboda mit der Fanghand zur Stelle. Dann gelang den Füchsen in ihrer ersten eigenen Überzahl der Führungstreffer. Schiemenz spielte einen scharfen „Schusspass“ vors Tor, Saviano hielt den Schläger rein und bekam den Abpraller selbst wieder vor die Füße. Den Puck verarbeitete der Amerikaner mit einem Rückhandlupfer über die Schoner von Langmann zum 1:0 (10.). Der Torwart der Gäste musste nur 20 Sekunden später schon wieder hinter sich greifen. Diesmal rechnete Langmann wohl mit einem Pass von Füchse-Verteidiger Oliver Granz vor das Tor und machte die kurze Ecke frei. Das sah der 21-jährige Granz und schoss den Puck fast von der Bande genau in diese kurze Ecke. Danach hielten die Füchse das Tempo weiter hoch. Hayes hatte kurz hintereinander zwei gute Gelegenheiten zum dritten Treffer, scheiterte aber.

Die Gäste versuchten im Mitteldrittel, selbst sehr aggressiv und zeitig anzugreifen, aber die Füchse konnten sich meist befreien und hatten zudem in Kessler einen ausgezeichneten Schlussmann. Die Schiedsrichter verteilten relativ kleinliche Starfen, sehr zum Ärger der über 2 700 Zuschauer meist gegen die Füchse. Aber die Ravensburger konnten damit meistens nicht viel anfangen. Bei zwei Kontern wären den Füchsen fast sogar Unterzahltore geglückt, bei einem 3.1-Konter schloss Owens allein ab (22.), und dann verpasste George einen Pass vor dem leeren Tor. Besonders bei Abprallern vom eigenen Torwart arbeiteten die Füchse diesmal ausgezeichnet, blockten die Gegner immer wieder gut aus.

Im Schlussdrittel zeigten die Füchse, wie clever sie spielen können. Sie hielten das Tempo generell hoch, ohne zu viel Risiko zu gehen, warteten auch auf Konter. In den Überzahlspielen zeigten sie sich stark verbessert. Adam gab einen gefährlichen Schlagschuss ab. Und dann sorgte George mit einem Klassepass auf den lauernden Breitkreuz für die Vorbereitung des 3:0. Der Deutsch-Amerikaner hielt den Schläger in den Flachpass und fälschte den Puck unhaltbar ab (50.). Danach rannte den Gästen immer mehr die Zeit davon, zumal den Füchsen einfach keine Fehler unterliefen. Als die Gäste drei Minuten vor Schluss alles riskierten und einen sechsten Feldspieler für ihren Torwart brachten, dauerte es nicht lange, bis die Füchse den Sack zumachten. Saviono spritzte in einen Querpass der Gäste und war mit seiner für einen 37-Jährigen unglaublichen Geschwindigkeit nicht mehr zu halten – 4:0.

Gästetrainer Rich Chernomaz lobte nach dem Spiel die Füchse fast überschwänglich: Die Füchse waren heute viel besser, haben viel herz gezeigt und sind ein extremes Tempo gegangen. in dieser Form wollen wir in den Playoffs nicht auf die Füchse treffen. Wichtigster Unterschied heute war aber, dass die Füchse in Überzahl ihre Tore gemacht haben, wir nicht.“ Füchse-Trainer Corey Neilson merkte an, dass dieses fantastische Spiel nach dem vielleicht schlechtesten der Saison am Freitag in Bietigheim gelungen sei. Besonders lobte er die Special Teams in Unter- und Überzahl und natürlich Torwart Konstantin Kessler.

Am Freitag haben die Füchse nun die Chance, mit einem Heimsieg über Crimmitschau das Heiimrecht in den Play-offs klarzumachen. Die Eispiraten, die auf einen Play-down-Platz abgerutscht sind, brauchen allerdings selbst jeden Punkt. Über dem letzten Sachsenderby dürfte also eine große Spannung liegen. Am Sonntag geht es dann nach Kassel. (mit Thomas Wagner)