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Laut war gestern

Mit ihrer Unterschrift können sich Interessierte jetzt für den Lärmschutz an bestehenden Bahnstrecken einsetzen.

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© Symbolfoto: dpa

Coswig. Zum Tag gegen Lärm am heutigen Mittwoch geht es unter dem Motto „Laut war gestern!“ darum, die Aufmerksamkeit auf die Ursachen von Lärm und seine Wirkungen zu lenken, mit dem Ziel, die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern, sagt Michael Krebs, Vorstandsvorsitzender der Bürgerinitiative Bahnemission Elbtal e.V.

Nach weniger Bahnlärm sehnen sich Michael Krebs zufolge auch viele Bürger im sächsischen Elbtal, die an Bestandsstrecken der Bahn leben. Sie würden so gern sagen: „Laut war es gestern und heute haben wir endlich Ruhe und einen erholsamen Schlaf.“ Denn in den letzten Jahren hat der Verkehr durch Güterzüge stark zugenommen.

Das ist auch gut so, der Verkehr soll von der Straße auf die Schiene verlagert werden, sagt BI-Vorstand Marco Kunze. Der es jedoch wie viele seiner Mitstreiter und andere Betroffene bedauert, dass dafür noch zu oft alte und damit laute Güterzüge zum Einsatz kommen. Dies scheint den gesetzgebenden Institutionen nicht bewusst zu sein, so Kunze. Denn es stellt sich die Frage: Warum gibt es für Bestandsstrecken nicht die gleichen gesetzlichen Vorgaben wie für Neubaustrecken?

Im Tag gegen Lärm sieht auch er einen guten Anlass, dazu konkret nachzufragen. Die Bürgerinitiative Pro Wächtersbach e. V. aus Hessen hat eine Online-Petition an den Bundesverkehrsminister gerichtet. Mit der Forderung nach der rechtlichen Gleichstellung des Lärmschutzes von Bestandsstrecken. Bisher gibt es nur gesetzliche Vorgaben für Neubaustrecken – am Tag 59 dB(A), bei Nacht 49 dB(A), heißt es von der BI. Aus ihrer Sicht ist eine Gleichstellung dringend geboten. Davon würden auch die Bürger von Coswig, Weinböhla, Niederau und Radebeul profitieren. Daher unterstützen wir die Petition, sagt Michael Krebs.

Um den Schutz vor Bahnlärm weiter im politischen Fokus zu halten, sei es notwendig, per Unterschrift einen Beitrag zu leisten. Marco Kunze: Mit der Coswiger Petition an den Deutschen Bundestag und der Petition an den Sächsischen Landtag haben wir bereits einen wichtigen Meilenstein mit der Machbarkeitsuntersuchung erreicht. Das zeigt, dass sich bürgerliches Engagement auszahlt. Je mehr Betroffene mitmachen, umso wirkungsvoller. Die Online-Unterschrift funktioniert übrigens auch anonym. (SZ/IL)

Weitere Informationen und der Link zur Online-Petition sind unter www.bi-elbtal.de zu finden.