Von Kathrin Krüger-Mlaouhia
Großenhain. Ronny Rühle vom Indigo Fashion hält zwei identische Pullover auf Bügeln in die Höhe. Dabei sieht er eine fast rot aus, der andere eher pinkfarben. „Das liegt am Licht“, sagt der Großenhainer und beweist das auch, indem er beide Teile unter dieselbe Leuchte hält. „Deswegen haben bisher manchmal schon Kunden darum gebeten, beim Anprobieren mit dem gewünschten Stück ins Tageslicht gehen zu dürfen“, so Rühle.
Das ist nun nicht mehr nötig. Denn mit dem neuen LED-Licht sei die Farbwiedergabe der angebotenen Mode klarer. Die Farben werden nicht verfälscht. Doch nicht allein deshalb hat der Indigo komplett auf energiesparsame Leuchten umgestellt, selbst im Schaufenster. „Der Stromverbrauch sinkt um mindestens 50 Prozent“, ist Ronny Rühle überzeugt. Damit habe er seine vierstellige Investition nach drei Jahren wieder eingefahren. Immerhin brennen die 50 Leuchten im 140 Quadratmeter großen Laden rund 3000 Betriebsstunden im Jahr. Die LED-Lampen haben zudem auch eine höhere Lebensdauer.
Einkaufen als Erlebnis
Als die Leuchtdiode – so ein anderer Name für LED – 1962 erfunden wurde, waren Jeans und James Dean oder Marlon Brando schon hoch im Kurs. Die Umkleideecke, die Ronny Rühle mit diesen Fotos dekoriert hat, taucht nun mit einem hinterleuchteten Lichtband in eine ganz besondere Stimmung. „Das ist auch so gewollt, denn wir verkaufen Jeans und Co als Erlebnis“, sagt der Geschäftsmann, der mit Indigo besonders bei jungem Publikum gefragt ist.
Sein Geschäft soll ein Wohlfühlambiente erzeugen. Und dazu trägt auch die neue Beleuchtung bei, die seit einem Monat punktuell an Stromschienen von der Decke kommt – geplant und realisiert von der Großenhainer Firma Michael Zech. So einen Lichtplan mit Beleuchtungsstärken hatte Elektriker Zech schon im Riesaer Indigo auf der Hauptstraße in der Elbgalerie gemacht. Dort erfolgte der Ladenumbau bereits im vorigen Jahr. Im Großenhainer Geschäft auf der Poststraße war die Renovierung nach sieben Jahren fällig. Doch LED gab es bisher kaum im Einzelhandel, so Ronny Rühle. Gerade auch die Lebensmittelbranche greife aber verstärkt darauf zurück. Denn die Wärmeabstrahlung ist viel geringer, das Raumklima verbessert sich merklich, Verkäufer und Kunden schwitzen weniger. Verkäuferin Anja Herrmann bezeichnet die Lichtwirkung als ruhiger.
Zuschüsse vom Bundesamt
Schlussendlich hilft die Umstellung auf LED sogar bei den Klimaschutzzielen der Bundesregierung. Deshalb bekam Ronny Rühle auf Antrag auch einen 30-prozentigen Zuschuss vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Energiemanagementsysteme werden dort großgeschrieben, erfuhr der Großenhainer. „Durch sparsame Energieverwendung in Unternehmen kann ein wesentlicher Beitrag zur Energiesicherheit in Deutschland und zum Klimaschutz geleistet werden“, heißt es dort.
www.in-digo.de