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Lehrer fühlen sich missachtet

Die Mitarbeiter einer Grundschule im Landkreis haben sich jetzt mit einem Brief an die Öffentlichkeit gewandt.

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© Symbolbild/dpa

Meißen. Die Diskussion um den künftigen Umgang mit Grundschullehrern, welche eine DDR-Ausbildung genossen haben, hat in den Schulen des Landkreises für verärgerte Diskussionen gesorgt. SZ-Informationen zufolge wird diese Gruppe in sächsischen Regierungskreisen wegen einer fehlenden sogenannten grundständigen Ausbildung als Problemfall für die Verbeamtungspläne gesehen.

Die Stimmung in den Lehrerzimmern der Grundschulen gleiche einem Pulverfass, schreiben die der SZ bekannten Verfasser des Briefes. Sie möchten anonym bleiben, da sie sonst vonseiten ihres Arbeitgebers Repressalien befürchten. In dem Schreiben heißt es weiter, in allen Grundschulen gebe es Lehrer mit DDR-Ausbildung. Meist seien diese sogar noch in der Überzahl. „Seit circa 28 Jahren packen sie an, bringen sich ein, halten die Grundschulen in Sachsen am Laufen und das sehr verantwortungsbewusst und erfolgreich“, formulieren die Lehrer. Sie verweisen auf eine vierjährige Studienzeit, in der sie die Lehrbefähigung für vier Unterrichtsfächer erworben hätten. Darauf folgte eine zweijährige Absolventenzeit – vergleichbar mit dem heutigen Referendariat.

Jetzt als „Problemfall“ dargestellt zu werden, empfinden die Lehrer als Missachtung ihres langjährigen Wirkens. Mit dieser Begründung sollten offenbar künftig Kosten bei der Entlohnung gespart werden.

Ende vergangener Woche hatte eine Mehrheit der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag sich für eine Verbeamtung der Lehrer ausgesprochen. Die Pläne müssen nun allerdings noch mit dem Koalitionspartner, der sächsischen SPD, abgestimmt werden. (SZ/pa)

Den Offenen Brief in voller Länge lesen Sie hier.