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Leiche in ausgebranntem Haus entdeckt

Bei dem Feuer in Leisnig ist wahrscheinlich der Hausbesitzer umgekommen. War es Brandstiftung?

Von Jens Hoyer
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Seit dem Morgen stand die Doppelhaushälfte an der Leisniger Sonnenstraße in Flammen. Das Feuer hatte das gesamte Haus erfasst.
Seit dem Morgen stand die Doppelhaushälfte an der Leisniger Sonnenstraße in Flammen. Das Feuer hatte das gesamte Haus erfasst. © Dietmar Thomas

Leisnig. Der Brand einer Doppelhaushälfte in der Leisniger Sonnenstraße hat ein Todesopfer gefordert. Feuerwehr und Polizei hatten in der Ruine eine Leiche gefunden. Wahrscheinlich handelt es sich um den Hauseigentümer, der am Freitag als vermisst galt. Ob es sich um eine Brandstiftung handelt oder eine andere Ursache vorliegt, werden die weiteren Ermittlungen ergeben.

Kurz vor 7 Uhr brach in dem Haus die Hölle los. „Als wir nachschauten, schlugen die Flammen schon aus allen Öffnungen“, sagte Rainer Künstler, der im Haus schräg gegenüber wohnt.

 Die Familie hatte einen Anruf bekommen, dass es im Nachbarhaus brennt. „Es war sinnlos, da noch etwas löschen zu wollen“, sagte Künstler. Seine Tochter Heidi, 13 Jahre alt, alarmierte die Feuerwehr. „Ich bin die Straße vorgelaufen und habe den Leuten gesagt, dass sie die Autos wegfahren und den Weg frei machen sollen.

 Mehr konnten wir nicht machen“, sagte Künstler. Die Feuerwehr traf wenige Minuten später am Brandort ein. „Das Haus brannte da schon fast in der ganzen Ausdehnung“, sagte Einsatzleiter René Gentzsch. Für die Feuerwehr gab es nichts mehr zu retten. Ihr gelang es, ein Ausbreiten aufs Nachbarhaus zu verhindern. Die Flammen seien im Bereich des Dachbodens schon übergeschlagen, sagte Gentzsch. Die Nachbarin hatte ihr Haus verlassen müssen.

Alle Leisniger Ortswehren waren im Einsatz, insgesamt 54 Feuerwehrleute und 13 Fahrzeuge. Auch die Limmritzer Feuerwehr war angefordert worden. Sie verfügt über ein großes Tankfahrzeug und sollte die Löschwasserversorgung absichern.

 Die Feuerwehr holte das Wasser aus einem Hydranten in der Nähe des Helios-Krankenhauses. Die Löscharbeiten dürften nicht die Wasserversorgung der Klinik beeinträchtigen, erklärte der Limmritzer Ortswehrleiter Steffen Janasek.

Die Löscharbeiten an dem Haus erwiesen sich als langwierig. Die Flammen brachen im Dachstuhl immer wieder aus. Nachdem die Feuerwehr die Dachziegel von der Drehleiter aus entfernt hatte, ließen sich die Glutnester löschen. 

Erst am Nachmittag waren die Löscharbeiten beendet. Eine Brandwache sei wegen des Regens nicht nötig gewesen. „Wir werden am Samstagmorgen noch mal eine Nachschau machen“, so Einsatzleiter René Gentzsch.

Der vermisste Mann hatte das 90 Jahre alte Haus vor einigen Jahren gekauft und mit Lebensgefährtin und Tochter darin gewohnt. Stück für Stück hatte er es umgebaut, zuletzt noch einen Carport errichtet. Nach Informationen, die dem DA vorliegen, hatte es in der Beziehung Probleme gegeben. Die Lebensgefährtin des Mannes war während der Löscharbeiten vor Ort gesehen worden.

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