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Leihgaben für Kunstausstellung gesucht

Nächstes Jahr steht die 750-Jahrfeier ins Haus. Die Neschwitzer Kultur- und Heimatfreunde planen schon jetzt eine besondere Schau.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Neschwitz. Der Rückenakt, gemalt von der Künstlerin Paula Lauenstein, ist nur eine Kopie. Im Sommer kommenden Jahres hängt vielleicht das Original im Neschwitzer Schloss. Darauf hoffen jedenfalls Dieter Petschel und Ingrid Konschak von den Kultur- und Heimatfreunden. Sie haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Anlässlich der 750-Jahrfeier wollen sie eine Ausstellung auf die Beine stellen, die zwei Künstlern gewidmet ist, die in besonderer Weise mit der Gemeinde Neschwitz verbunden waren, nämlich Paula Lauenstein und Dr. Wolfgang Lehmann. Geplant ist, die Schau vom 10. Juni bis zum 19. August 2018 zu zeigen. Das halbe Jahr bis dahin gilt es zu nutzen, um künstlerische Arbeiten der beiden heran zu organisieren. Und natürlich sind die Kultur- und Heimatfreunde auch daran interessiert, weitere Dokumente wie Fotos oder Erlebnisberichte in die Ausstellung mit einzubeziehen. Denn ältere Leute können sich noch an Begegnungen mit den beiden Künstlern erinnern.

Paula Lauenstein wurde 1898 in Dresden geboren. Das Jubiläumsjahr von Neschwitz fällt daher mit ihrem 120. Geburtstag zusammen. Ihre recht wohlhabenden Eltern, die auch ihre künstlerische Laufbahn unterstützten, hatten neben ihrer Stadtwohnung in der Sächsischen Landeshauptstadt auch ein Landhaus in Wetro in der Gemeinde Neschwitz. 1937 wohnte auch Paula Lauenstein kurzzeitig in Wetro.

Frauen und Kinder als Motive

Ein Jahr später richtete sie sich in München ein Atelier ein, das aber 1941 ausgebombt wurde. Daher übersiedelte sie nun ganz nach Wetro und kümmerte sich bis zu deren Tod um die Pflege ihrer Eltern. 1980 ist auch Paula Lauenstein, die ledig und kinderlos blieb, im Krankenhaus in Crostau gestorben. Ihre künstlerischen Arbeiten sind leider in alle Winde verstreut. Ingrid Konschak, die selbst malt, sagt, dass Paula Lauensteins Lieblingsmotive Frauen, Kinder, aber auch kranke Menschen waren. Doch auch die Landschaft rund um Neschwitz hat sie gemalt. Paula Lauensteins Schwester Bertha Basner war sogar Mitglied bei den Kultur- und Heimatfreunden. Leider sei es zu Lebzeiten der Künstlerin nicht gelungen, eine Ausstellung mit ihren Arbeiten zu organisieren. Allerdings hatte ja die Ausstellungstätigkeit der „Kleinen Galerie Neschwitz“ auch erst 1978, also zwei Jahre vor Paula Lauensteins Tod, begonnen. Anders sieht es dagegen mit Dr. Wolfgang Lehmann aus, dessen Künstlername „Dottore“ lautete. Im September 1999 war eine Ausstellung von ihm im Neschwitzer Schloss zu sehen, die ein großer Erfolg wurde.

Lehmann, der sein Leben lang sowohl Arzt, als auch Künstler war, wurde 1935 in Dresden geboren und starb 2009 in Hamburg. Begraben wurde er jedoch in seiner Heimatstadt Dresden. Seine Spezialität als Künstler waren Zeichnungen mit feinsten Strichen und Liniengespinsten. Er schuf aber auch plastische Werke. Viele ältere Neschwitzer kennen Dr. Wolfgang Lehmann aus der Zeit, als er Leiter des Neschwitzer Land-Ambulatoriums war. Das war zwischen 1960 und 1964. Im Jahr 1984 übersiedelte er nach Hamburg.

In der gemeinsamen Ausstellung im kommenden Sommer können insgesamt 60 bis 80 Werke gezeigt werden. Ingrid Konschak und Dieter Petschel hoffen auf die Mithilfe vieler Kunstfreunde, damit sie die Schau mit eindrucksvollen Originalen bestücken können.