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Leipzig plant zweiten City-Tunnel

Einst skandalträchtige Baustelle, jetzt Erfolgsgeschichte - der City-Tunnel in Leipzig. Jetzt soll es einen zweiten dieser Art geben. 

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Die Station Hauptbahnhof im City-Tunnel Leipzig
Die Station Hauptbahnhof im City-Tunnel Leipzig © dpa

Leipzig. Explodierende Kosten, endlose Verzögerungen, mehrere Planänderungen: Bis zu seiner Eröffnung Ende 2013 galt Leipzigs City-Tunnel als skandalträchtigste Baustelle in Sachsen. Seither hat sich der Knotenpunkt des mitteldeutschen S-Bahn-Netzes allerdings zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt: Die Fahrgastzahlen erleben seit dem Start laut Bahn zweistellige Zuwachsraten: Von zunächst 55 000 auf 70 000 Fahrgäste täglich, in einem erweiterten Netz sogar auf 90 000 Reisende am Tag. Auch die Städte und Regionen außerhalb des Ballungsraumes Leipzig/Halle würden stark von der S-Bahn profitieren, betonte DB-Manager Wolfgang Weinhold am Donnerstag bei einem Festakt zum fünfjährigen Bestehen. Das größte Problem heute seien überfüllte Bahnen und zu wenige Züge.

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) plant bereits mit einer zweiten Röhre. Das Rathaus prüft zurzeit einen City-Tunnel II, der in Ost-West-Richtung verlaufen könnte. Auch eine Ring-S-Bahn oder ein Autotunnel nahe der Fußballarena ist im Gespräch. Gerade der Erfolg des City-Tunnels zeige, so Jung, wie wichtig es sei, früh die Weichen für die nächsten Jahrzehnte zu stellen.

Der rund vier Kilometer lange City-Tunnel und seine Stationen hatten fast eine Milliarde Euro verschlungen und waren zunächst als kürzeste U-Bahn der Welt verspottet worden. Heute sei das S-Bahn-Netz aus Mitteldeutschland nicht mehr aus Leipzig wegzudenken. (svh)