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Biedenkopf ist Ehrendoktor der Uni Leipzig

Sachsens früherer Ministerpräsident hat die Ehrendoktorwürde der Universität Leipzig erhalten. Die Uni ehrt damit dessen Lebenswerk.

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Kurt Biedenkopf (CDU), ehemaliger Ministerpräsident von Sachsen, am Mittwoch in Dresden.
Kurt Biedenkopf (CDU), ehemaliger Ministerpräsident von Sachsen, am Mittwoch in Dresden. © dpa

Dresden. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig hat dem früheren sächsischen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf die Ehrendoktorwürde verliehen. Der Festakt fand am Mittwoch im Beisein von Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) in der Dresdner Staatskanzlei statt. "Ich bin sehr bewegt", sagte Biedenkopf, dankte der Universität und ging auch auf deren früheren Namensgeber Karl Marx ein. Man habe ihn damals gefragt, ob es besser sei, das Marx- Denkmal in Chemnitz abzureißen - er habe das als "verrückt" abgelehnt.

Nach Angaben der Universität Leipzig soll mit der Verleihung das Lebenswerk Biedenkopfs und vor allem seine Verdienste um die Entwicklung der ostdeutschen Hochschullandschaft gewürdigt werden. Der 91-Jährige hatte Anfang 1990 in Leipzig eine Gastprofessur für Wirtschaftspolitik angenommen. Im Oktober 1990 übernahm er dann die Regierungsgeschäfte im Freistaat, die er fast zwölf Jahre verantwortete.

Biedenkopf habe den Menschen in Sachsen Selbstbewusstsein gegeben, sagte Kretschmer. "Wir haben einen Lehrer für Demokratie erlebt, der nie belehrend gewesen ist. Kurt Biedenkopf hat diesem Land gut getan." Mit Biedenkopf sei es gelungen, eine schwere Zeit zu gestalten. Er habe einen Weg aufgezeigt und ihn gemeinsam mit den Menschen beschritten.

"Wir ehren das Lebenswerk eines Menschen, der neben seiner politischen Tätigkeit immer auch die Wissenschaft im Blick hatte", würdigte die Leipziger Rektorin Beate Schücking den Ehrendoktor.

Auch in seiner Zeit als Ministerpräsident habe er nie vergessen, sich für universitäre Belange einzusetzen. Durch eine gute Zusammenarbeit zwischen Politik und Wissenschaft könne man Weichen stellen, um zu "agieren und nicht nur zu reagieren. Hierfür bedarf es eines gut instand gehaltenen Schienennetzes", sagte Schücking und erinnerte an Biedenkopfs Faible für Modelleisenbahnen.

Kurt Biedenkopf und seine Ehefrau Ingrid.
Kurt Biedenkopf und seine Ehefrau Ingrid. © dpa-Zentralbild

Biedenkopf war in Begleitung seiner Ehefrau Ingrid erschienen. Zu den Gästen der Feierstunde zählten auch politische Weggefährten wie der frühere CDU-Fraktionschef im Landtag, Fritz Hähle, und der vormalige Bundesminister Thomas de Maizière. Unter Biedenkopf war er in Dresden einst Chef der Staatskanzlei und Finanzminister. (dpa)