Leipzig
Merken

Ermittlungen nach Fake-Entführung

Eine vorgetäuschte Entführung in Leipzig könnte für eine 16-Jährige Konsequenzen haben. Gegen sie wird jetzt ermittelt.

Teilen
Folgen
Eine vorgetäuschte Entführung rief Polizeibeamte in Leipzig auf den Plan.
Eine vorgetäuschte Entführung rief Polizeibeamte in Leipzig auf den Plan. © Jan Woitas/dpa

Leipzig. Eine vorgetäuschte Entführung in Leipzig könnte für eine 16-Jährige Konsequenzen haben. Es werde gegen die Jugendliche wegen Vortäuschens einer Straftat und wegen Missbrauchs von Notrufen ermittelt, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch auf Anfrage. Weitere Angaben zu den Hintergründen und Motiven des Mädchens wurden nicht gemacht.

Am Montagabend hatte die 16-Jährige einen Notruf abgesetzt und angegeben, dass sie am Morgen gemeinsam mit einer 13-Jährigen auf dem Weg zur Schule in ein Auto gezerrt und in ein Gebäude eingesperrt worden sei. Die Polizei hatte die Situation als ernstzunehmend eingestuft und einen Großeinsatz ausgelöst. Nachdem das Gebäude lokalisiert wurde, drang eine Spezialeinheit des Landeskriminalamtes um 23.00 Uhr dort ein und traf die Mädchen an. Sie waren unverletzt.

Das Gebäude war bis in die frühen Morgenstunden des Dienstags kriminaltechnisch untersucht worden, von Tätern gab es keine Spur. Später stellte sich heraus, dass die vermeintliche Entführung vorgetäuscht war. Bei der Vernehmung habe die 16-Jährige zugegeben, dass sie weder gewaltsam in ein Fahrzeug gezerrt noch gegen ihren Willen in dem Gebäude festgehalten worden sei, hatte die Polizei mitgeteilt.

Die strafrechtlichen Konsequenzen für die beiden Mädchen sind unterschiedlich. Unabhängig von dem konkreten Fall sei eine 13-Jährige noch strafunmündig, erläuterte der Sprecher der Leipziger Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz, am Mittwoch.

Bei 16-Jährigen sei das Jugendgerichtsgesetz anzuwenden, wobei der Erziehungsgedanke maßgeblich sei. In leichteren Fällen gibt es Verwarnungen oder auch Arbeitsstunden. Zudem könnten auch der Einsatz von Rettungsfahrzeugen wie Feuerwehr oder auch ein Polizeieinsatz in Rechnung gestellt werden. Ob dies der 16-Jährigen im konkreten Fall droht, wollte die Polizeisprecherin zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen. (dpa)