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Leipziger Lyriker Andreas Reimann ist Lessing-Preisträger 2023

Der Lessing-Preis 2023 geht an den Lyriker und Grafiker Andreas Reimann aus Leipzig. Zwei weitere Preise gehen an Heike Geißler und Sarah Lesch.

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Lyriker Andreas Reimann aus Leipzig erhält den Lessing-Preis 2023 des Freistaates Sachsen.
Lyriker Andreas Reimann aus Leipzig erhält den Lessing-Preis 2023 des Freistaates Sachsen. © Archivfoto: Thomas Kretschel

Dresden/Leipzig. Der Lyriker und Grafiker Andreas Reimann erhält den mit 20.000 Euro dotierten Lessing-Preis 2023 des Freistaates Sachsen. Damit werde unter anderem das "unfassbar umfangreiche, vielgestaltige, streitbare und formal immer wieder überraschende poetische Werk" des Leipzigers gewürdigt, teilte das Kulturministerium in Dresden am Mittwoch mit.

Zwei mit je 7.500 Euro verbundene Förderpreise gehen an die aus Altenburg (Thüringen) stammende Sängerin und Songwriterin Sarah Lesch und die in Riesa geborene Leipziger Autorin Heike Geißler. Auch ihre Arbeiten seien "aufklärerisch im Sinne von Klarheit, Realismus und differenziertem Blick auch hinter die Kulissen", sagte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU).

Der Schriftsteller und Grafiker Reimann, Jahrgang 1946, war in der DDR zwei Jahre wegen "staatsfeindlicher Hetze" in Haft, sein Werk wurde offiziell nicht zur Kenntnis genommen. Er schrieb neben der Lyrik Lieder für Chanson-Interpreten wie Stephan Krawczyk oder für die Rockgruppe Lift.

"Zum Innehalten und Staunen sind diese Gedichte, sie verführen und beschwören nicht, sondern sie heben den Mantel der Oberflächlichkeit vom Wesen der Dinge", urteilte die Jury. "Das ist viel in Zeiten von Beliebigkeit und Eitelkeiten."

Die Auszeichnung soll am 21. Januar 2023 in Kamenz, der Geburtsstadt von Namensgeber Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), verliehen werden. Seit 1993 werden mit dem Preis alle zwei Jahre vielversprechende und herausragende Leistungen im Geiste des Dramatikers in Literatur, Literaturkritik und Theater anerkannt.

Der Dichter der Aufklärung, der Klassiker-Dramen wie "Nathan der Weise", "Minna von Barnhelm" und "Emilia Galotti" schuf, wuchs in Kamenz auf, besuchte in Meißen die Fürstenschule St. Afra und studierte auch in Leipzig. (dpa)