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Österreichs Verlage wollen mit Leipziger Buchmesse mehr Marktanteil

In diesem Jahr ist Österreich das Gastland der Leipziger Buchmesse. Der österreichische Buchhandel möchte dies nutzen, um seine Präsenz im deutschen Literaturmarkt zu stärken.

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Von den rund 420 österreichischen Verlagen wollen etwa 200 bei der Leipziger Buchmesse sein.
Von den rund 420 österreichischen Verlagen wollen etwa 200 bei der Leipziger Buchmesse sein. © Leipziger Messe GmbH / Jens-Ulrich Koch

Mit Österreichs Auftritt als Gastland der Leipziger Buchmesse wollen die Verlage des Alpenlandes ihre Präsenz im deutschen Literaturmarkt stärken. "Der Anteil österreichischer Verlage am deutschen Buchmarkt liegt unter einem Prozent", sagte der Präsident des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels, Benedikt Föger, am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung von Österreich als Gastland der Buchmesse vom 27. bis 30. April.

Gleichzeitig stammten rund 85 Prozent der Bücher im österreichischen Buchhandel von deutschen und Schweizer Verlagen. "Das ist schon rein rechnerisch ein Missverhältnis", sagte Föger. "Dass wir das ändern möchten, ist durchaus legitim. Dazu soll auch der Auftritt in Leipzig dienen." In Österreich werden jährlich rund 750 Millionen Euro im Verlagswesen umgesetzt.

Einen Grund für die geringe Präsenz in Deutschland macht Föger in der Verlagsstruktur Österreichs aus. Es gebe vor allem kleinere Verlage und keine Konzernverlage wie etwa auch in Deutschland. "Die Wirtschaftsmacht der deutschen Konzernverlage trägt dazu bei, dass es schwierig ist für kleinere Verlage, Fuß zu fassen."

200 österreichische Verlage in Leipzig präsent

Zudem berichteten Verlagsvertreter, es sei "schwierig, wenn etwas als zu österreichisch wahrgenommen wird, es im Buchhandel entsprechend unterzubringen", sagte Föger. "Da gibt es schon Zurückhaltung."

Von den rund 420 österreichischen Verlagen wollen etwa 200 in Leipzig präsent sein. 54 Verlage haben einen Einzelstand, etwa 70 beteiligen sich am österreichischen Gemeinschaftsstand. Die österreichische Regierung unterstützt die Präsentation mit 2,2 Millionen Euro.

Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse sprach von einem besonderen Gastland. "Das hat natürlich auch mit dem deutsch-österreichischen Verhältnis zu tun", sagte Zille. "Es gibt mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes." Zolle sieht "spannende historische und kulturelle Kontexte, in denen Österreich anders steht als Deutschland". Dies werde für Überraschungen und neue Entdeckungen während der Buchmesse sorgen "und auch dafür, dass Klischees abgebaut werden".

Zudem stehe Österreich für kulturelle, künstlerische und historische Nähe zu Südost- und Mittelosteuropa, so Zille. Die Leipziger Buchmesse beschäftige sich eng mit dieser Region, dafür sei die Kompetenz der österreichischen Verleger wichtig. (dpa)