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Hörsaal-Besetzer einigen sich mit Universität Leipzig

Zwei Nächte haben Klima-Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" einen Hörsaal der Uni Leipzig besetzt. Nun veröffentlicht die Universität eine gemeinsame Erklärung.

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Rund zwei Dutzend Klima-Aktivisten besetzten seit dem Mittwochabend den größten Hörsaal der Universität Leipzig.
Rund zwei Dutzend Klima-Aktivisten besetzten seit dem Mittwochabend den größten Hörsaal der Universität Leipzig. © Tobias Junghannss/TNN/dpa

Leipzig. Nach zwei Nächten haben Klima-Aktivisten einen besetzten Hörsaal der Universität Leipzig geräumt. Nachdem mit dem Rektorat eine Einigung erzielt worden sei, habe man das Gebäude freiwillig verlassen, sagte eine Sprecherin der Gruppe "Letzte Generation" am Freitagmittag. Die Universität bestätigte die Einigung. Die Besetzung sei "in beiderseitigem Einverständnis" beendet worden; der Uni habe stets eine friedliche und einvernehmliche Lösung am Herzen gelegen.

Am Mittwochabend hatten zahlreiche Aktivisten nach einer Veranstaltung die Bühne des Audimax betreten und ein langes Banner mit der Aufschrift "Lebenserklärung" gezeigt. In den folgenden beiden Nächten hatten etwa 35 Mitglieder der Gruppe im Audimax auf Bänken und auf dem Boden mit Isomatten und Schlafsäcken geschlafen.

Am Montagmorgen hatten Mitglieder der Gruppe im Berufsverkehr eine viel befahrene Straße in Leipzig blockiert. Dabei hatten sich einige Aktivisten mit Sekundenkleber an die Straße geklebt. Die Feuerwehr hatte sie mit Öl ablösen müssen. Die Straße war nach Polizeiangaben ungefähr anderthalb Stunden blockiert. Es wurden Ermittlungen gegen je drei Frauen und Männer im Alter zwischen 20 und 24 Jahren wegen des Anfangsverdachts der Nötigung eingeleitet.

Universität veröffentlich gemeinsame Erklärung mit den Besetzern

Die Protestler forderten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), auf weitere fossile Energie zu verzichten. Von der Rektorin der Leipziger Universität forderten sie, von Habeck "offiziell und öffentlich" zu verlangen, auf den Bau und die Finanzierung neuer fossiler Infrastruktur zu verzichten. Insbesondere auf neue Ölbohrungen in der Nordsee und neue Flüssiggas-Terminals müsse verzichtet werden, hieß es in einer Mitteilung der Gruppe.

Die Universität veröffentlichte am Freitag die gemeinsame Erklärung mit den Hörsaal-Besetzern. Darin heißt es, man sei froh, zu einer Lösung gekommen zu sein. Das Rektorat werde dem Senat die Forderungen der Besetzerinnen und Besetzer in der nächsten Woche "zur Kenntnis" bringen. "Wir respektieren, dass den Besetzer:innen eine "Lebenserklärung", gerichtet an die Bundesregierung, wichtig ist", hieß es weiter. (dpa)