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Tausende Menschen setzen in Leipzig Zeichen für Demokratie

Am Montagabend setzen Vereine, Kirchen und Parteien mit der Aktion "Leipzig leuchtet" ein Zeichen für Demokratie. Die erwarteten 10.000 Menschen kamen jedoch nicht.

Von Sven Heitkamp
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Hunderte Menschen sind am Montag in Leipzig auf die Straße gegangen, um ein Zeichen für Demokratie und Menschenrechte zu setzen.
Hunderte Menschen sind am Montag in Leipzig auf die Straße gegangen, um ein Zeichen für Demokratie und Menschenrechte zu setzen. © dpa

Leipzig. Unter dem Titel „Leipzig leuchtet“ haben am Montagabend mehrere Tausend Menschen in Leipzig gegen rechtsgerichtete Aufzüge sowie für Demokratie und Menschenrechte demonstriert. Eine geplante Menschenkette um den Innenstadtring kam allerdings nur lückenhaft zustande, weil die geplante Teilnehmerzahl von 10.000 Menschen offenbar nicht erreicht wurde.

Die Teilnehmenden hielten helle Schirme mit weißen Lampen, Kerzen und Taschenlampen in den Himmel. Anlass war der 90. Jahrestag der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933. Rund 40 Leipziger Institutionen sowie mehr als 140 Einzelpersonen hatten einen entsprechenden Aufruf unterzeichnet, darunter Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel, Uni-Rektorin Inés Obergfell und der Leipziger Superintendent Sebastian Feydt.

Leipzig Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), der den Abend mit initiiert hatte, sagte, in der weltoffenen Stadt der Friedlichen Revolution gebe es keinen Platz für Demokratiefeindlichkeit, Rassismus und Ausgrenzung. Die Stadt sei ein Ort für Offenheit, Vielfalt und Chancengerechtigkeit. „Lasst uns gemeinsam das Licht der Demokratie leuchten lassen, jeden Tag.“ Jung kritisierte zugleich die sogenannten „Montagsspaziergänger“ als Hetzer.

Teilnehmer der Aktion «Leipzig leuchtet für Demokratie und Menschenrechte» haben sich mit hellen Regenschirmen (l) auf dem Leipziger Ring aufgereiht.
Teilnehmer der Aktion «Leipzig leuchtet für Demokratie und Menschenrechte» haben sich mit hellen Regenschirmen (l) auf dem Leipziger Ring aufgereiht. © dpa
Teilnehmer in Leipzig
Teilnehmer in Leipzig © dpa
Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel
Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel © dpa
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Mit einem Friedensgebet in der Nikolaikirche in Leipzig beginnt der Abend unter dem Motto ·Leipzig leuchtet für Demokratie und Menschenrechte.
Mit einem Friedensgebet in der Nikolaikirche in Leipzig beginnt der Abend unter dem Motto ·Leipzig leuchtet für Demokratie und Menschenrechte. © dpa

Auch Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nahm an der Menschenkette teil. Er betonte in einem Gespräch mit Schülern auf dem Augustusplatz, das Besondere und Wunderbare an Leipzig sei, dass viele Bürgerinnen und Bürger ein Zeichen für Demokratie setzten. „Mir gefällt Leipzig, mir gefällt ihr Leuchten in den Augen und ihr positiver Antritt für Freiheit, Demokratie, Anstand und Respekt.“ Sachsen brauche diese offenen Klima, damit es im Freistaat weiter vorangehe.

Zum Auftakt der Abend-Veranstaltungen fand in der Leipziger Nikolaikirche das traditionelle Friedensgebet statt. Nach einer Kundgebung auf dem Marktplatz verteilten sich die Demonstrierenden sternförmig auf den Ring. Zeitgleich war eine Demonstration unter dem Motto „Raus aus Nato und EU“ mit etwa 50 Teilnehmern angekündigt.