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Verdacht auf Schwarzarbeit: Zoll durchsucht mehrere Objekte in Leipzig

Drei Leipziger Bauunternehmer sind derzeit im Fokus von Ermittlungen des Zolls und der Staatsanwaltschaft. Sie sollen Sozialversicherungsbeiträge in Millionenhöhe vorenthalten haben.

Von Erik-Holm Langhof
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Rund 75 Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit haben am Donnerstag mehrere Wohn- und Geschäftsräume in Leipzig durchsucht.
Rund 75 Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit haben am Donnerstag mehrere Wohn- und Geschäftsräume in Leipzig durchsucht. © Hauptzollamt Dresden

Leipzig. Zoll und Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen drei Geschäftsführer einer Leipziger Baugesellschaft wegen des Verdachts des Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen in Millionenhöhe sowie der Täuschung einer Zusatzversorgungskasse um Beträge im hohen sechsstelligen Bereich. Das teilen die Behörden am Donnerstag mit.

Demnach sollen der 47-jährige Deutsche sowie die 56-jährigen und 43-jährigen Serben zwischen Juni 2018 und Juni 2022 Rechnungen zweier Servicefirmen in Höhe von über neun Millionen Euro verbucht haben, ohne dass es dafür eine Leistung gab.

"Durch die Baugesellschaft wurden in großem Umfang Bauleistungen im Rohbaubereich erbracht. Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist davon auszugehen, dass eine große Anzahl nicht angemeldeter Arbeitskräfte zum Einsatz kam", so Zoll-Sprecherin Heike Wilsdorf. "Lohnzahlungen wurden dabei durch die Erstellung von Scheinrechnungen verschleiert. Zudem wurden unter anderem die Arbeitszeiten angemeldeter Beschäftigter in der offiziellen Buchhaltung manipuliert."

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen des Dresdner Zolls und der Leipziger Staatsanwaltschaft seien am Donnerstag zehn Wohn- und Geschäftsräume in Leipzig durchsucht worden. Dabei hätten die über 75 eingesetzten Beamten der Finanzkontrolle Schwarzarbeit eigenen Angaben zufolge umfangreiches Beweismaterial sichergestellt - darunter Geschäftsunterlagen, Notebooks, Speichermedien und Mobiltelefone.

Die Auswertung der beschlagnahmten Unterlagen werde nun einige Zeit andauern, so die Zoll-Sprecherin. Weitere Details nannte sie nicht.