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Russischer Billig-Discounter Mere schließt seine Filiale in Leipzig

Von Leipzig aus wollte der Discounter Mere Deutschland erobern, vor drei Jahren wurde hier die erste Filiale eröffnet. Doch nun zieht sich der "Russen-Aldi" aus der Messestadt zurück.

Von Sven Heitkamp
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Der russische Discounter „Mere“ zieht sich aus Leipzig zurück.
Der russische Discounter „Mere“ zieht sich aus Leipzig zurück. © Hendrik Schmidt / dpa

Der russische Discounter Mere hat seine Filiale in Leipzig nach dreieinhalb Jahren wieder geschlossen. Seit dieser Woche werden dort keine Waren mehr verkauft, bestätigte eine Mitarbeiterin des Unternehmens TS Markt auf Anfrage. Weitere Angaben machte sie nicht.

In den Scheiben des Geschäfts im Portitz Treff im Leipziger Nordosten hängen Zettel, auf denen steht: „Liebe Kunden, unsere Filiale wird am 15. Oktober das letzte Mal für Sie geöffnet.“

Ganz überraschend kommt die Schließung nicht. Mere hatte sich in den vergangenen Monaten bereits aus dem deutschen Markt zurückgezogen und mehrere Filialen geschlossen, darunter in Halle und Schönebeck sowie in Westdeutschland. Nach Informationen der „Lebensmittelzeitung“ war das kleine bundesweite Netz bereits im Sommer von neun auf vier Standorte reduziert worden. Als eine der möglichen Ursachen gilt in Branchenkreisen der Krieg Russlands in der Ukraine.

Die Eröffnung des auch als „Russen-Aldi“ bezeichneten Discounters in Leipzig Anfang 2019 hatte bundesweit für Furore gesorgt. Es war die erste Filiale der Billig-Kette, die vor allem mit Restposten zu Dumpingpreisen handelte.

Viele Waren kamen aus Osteuropa und wurden statt in Regalen direkt aus Kartons auf Paletten angeboten. Branchenexperten waren von Beginn an skeptisch, dass das Ultra-Billig-Konzept aufgehen würde.