Betrunkener Amazon-Zusteller im Transporter kollidiert mit Laster

Schkeuditz. Bei einem schweren Unfall unweit des Schkeuditzer Amazon-Verteilzentrums wurde am Dienstag ein Zusteller des Versandhändlers leicht verletzt. Er stieß am Abend frontal mit dem Sattelauflieger eines ebenfalls zu Amazon gehörenden Lastwagens zusammen.
Wie Polizeisprecherin Therese Leverenz mitteilt, war der 47-jährige Lkw-Fahrer gegen 19.30 Uhr auf der Staatsstraße S8a (Flughafentangente) in Richtung Flughafen unterwegs, als er nach links abbog und in einer Einfahrt wenden wollte. "Dabei ragte ein Stück seines Sattelaufliegers auf die Straße und wurde zum Verhängnis für einen Transporter-Fahrer", so die Sprecherin weiter.
Zeitgleich war ein 24-jähriger Amazon-Zusteller mit einem E-Transporter auf der Straße in Richtung Amazon-Verteilzentrum unterwegs, als er den Auflieger des Sattelaufliegers nicht rechtzeitig sah und frontal in ihn stieß.
Die komplette rechte Seite des Mercedes Sprinters wurde zusammengedrückt und stark beschädigt. Nur durch Glück traf das Fahrzeuggehäuse nicht den Fahrer auf der linken Seite. Dennoch wurde der Fahrer leicht verletzt.
"Der 24-jährige Rumäne wurde vom Rettungsdienst vor Ort behandelt und kam anschließend zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus", teilt Therese Leverenz mit. Der Lastfahrer sei unverletzt geblieben.
Feuerwehr hat Schwierigkeiten mit Elektro-Transporter
Neben dem Rettungsdienst und der Polizei rückte auch die Feuerwehr Schkeuditz zum Unfallort aus. Um den Brandschutz an dem völlig demolierten Transporter sicherzustellen, versuchten die Feuerwehrleute die Batterie des Elektro-Fahrzeugs zu trennen. Nach Angaben des stellvertretenden Schkeuditzer Stadtwehrleiters Mario Theilemann war dies jedoch nur sehr schwer zu realisieren, da zunächst der richtige Fahrzeugplan fehlte.
"Wir haben mit unserem Tablet nach dem richtigen Plan gesucht und uns ihn dann heruntergeladen. Erst dann konnten wir den richtigen Stecker vom Auto trennen", erklärt er und ergänzt: "Wir sind froh, dass das Fahrzeug nicht in Flammen aufgegangen ist. Das wäre deutlich schwerer zu handhaben gewesen."
Noch am Abend hat der Unfalldienst der Polizeidirektion Leipzig an der Einsatzstelle die Ermittlungen aufgenommen. Auch ein Atemalkoholtest wurde bei dem Fahrerdurchgeführt, so Polizeisprecherin Therese Leverenz. Ergebnis: 2,84 Promille. Nun ermittele die Polizei gegen den 24-Jährigen wegen Gefährdung des Straßenverkehrs.
An dem Transporter entstand Totalschaden, er musste abgeschleppt werden. Am Laster dokumentierten die Beamten lediglich leichten Sachschaden. Der Flughafenzubringer war durch die Unfallaufnahme und die Bergungsarbeiten für mehr als zwei Stunden voll gesperrt.