Leipzig
Merken

Vermisste Yolanda K. aus Leipzig ist tot

Jahrelang wurde nach der vermissten Studentin Yolanda K. aus Leipzig gesucht. Nun wurden in einem Wald in Sachsen-Anhalt die Überreste der jungen Frau gefunden. Die Polizei ermittelt weiter.

Von Sven Heitkamp
 2 Min.
Teilen
Folgen
Jahrelang wurde nach der seit 2019 vermissten Studentin Yolanda K. aus Leipzig gesucht.
Jahrelang wurde nach der seit 2019 vermissten Studentin Yolanda K. aus Leipzig gesucht. © Polizei

Leipzig. Die seit 2019 vermisste Studentin Yolanda K. aus Leipzig ist tot. Das teilte die Staatsanwaltschaft Leipzig am Donnerstag mit. Am 25. Februar hatte ein Passant in einem Waldgebiet im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt) mehrere Knochen entdeckt und die Polizei informiert. Die rechtsmedizinische Untersuchung der Knochen habe ergeben, dass es sich um menschliche Knochen handelt und dass diese von der vermissten Yolanda K. stammen.

Anhaltspunkte für ein Verbrechen oder ein Tötungsdelikt würden bisher jedoch aufgrund der Auffindesituation nicht vorliegen, betonte der Sprecher der Leipziger Staatsanwaltschaft, Andreas Ricken, auf Nachfrage. Ein Fremdverschulden werde aber auch noch nicht ausgeschlossen. Derzeit werde genau ermittelt, wie und wann die damals 23-Jährige zu Tode kam und wie die junge Frau in dieses Waldgebiet gekommen ist. Es soll in der Nähe von Freyburg an der Unstrut liegen.

Seit dem 25. September 2019 wurde die damals 23-jährige Studentin vermisst. Sie war an jenem Mittwochnachmittag gegen 14:15 Uhr in einen Bus gestiegen und von ihrer Wohngemeinschaft in der Südvorstadt zu einem schwedischen Möbelhaus am Stadtrand gefahren. Sie hatte gesagt, sie wolle ein paar Kleinigkeiten für die Wohnung besorgen.

Ein Fährtenhund der Polizei hatte später eine Spur Yolandas vom Hauptbahnhof in Halle bis auf den Campus der dortigen Kunsthochschule Burg Giebichenstein verfolgt. Doch danach verlor sich ihre Spur. Hundertschaften der Polizei, Hundestaffeln und Taucher wurden eingesetzt.

Suche nach Yolanda K. aus Leipzig auch im Fernsehen erfolglos

Auch in der MDR-Sendung Kripo Live und in der ZDF-Show Aktenzeichen XY wurde der Fall behandelt - erfolglos. Die Familie hatte 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Immer wieder gingen neue Hinweise ein. Auch eine Verwicklung zur umstrittenen Scientology-Organisation wurde diskutiert. Yolandas Mutter soll dort zeitweise in führender Rolle aktiv gewesen, aber ebenfalls verschwunden sein.

Die junge Frau stammt aus dem Badischen und hatte an der Leipziger Hochschule HTWK Architektur studiert. Sie galt als zuverlässig, lebhaft, abenteuerlustig und religiös. Zuletzt war sie in einer freien evangelischen Kirche aktiv. Sie hatte noch mehrere Bahnfahrkarten für die kommenden Wochen gekauft und einen Flug nach Jordanien gebucht. Das Land hatte sie schon zuvor bereist.

Nach Angaben der Polizei litt die junge Frau mitunter an unvorhersehbaren Ohnmachtsanfällen. Für ein freiwilliges Verschwinden habe man kein Motiv gefunden, erklärten die Ermittler während der Suchaktionen.