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20.000 Fans beim Wave-Gotik-Treffen in Leipzig

Viel Sonne für die dunkle Szene: Bei sommerlichem Wetter strömten zahlreiche Menschen zum Wave-Gotik-Treffen in Leipzig. Vermehrt nahmen auch wieder ganz junge Leute am weltweiten Szene-Event teil.

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Xenia, Manni und Robin (l-r) aus Nordrhein-Westfalen zeigen sich zum Auftakt des Wave-Gotik-Treffens (WGT) in Leipzig im Clara-Zetkin-Park.
Xenia, Manni und Robin (l-r) aus Nordrhein-Westfalen zeigen sich zum Auftakt des Wave-Gotik-Treffens (WGT) in Leipzig im Clara-Zetkin-Park. © Hendrik Schmidt/dpa

Leipzig. Das Wave-Gotik-Treffen (WGT) in Leipzig hat die Nachwehen der Corona-Pandemie überwunden und sich zu Pfingsten wieder in alter Stärke präsentiert. Festivalsprecher Cornelius Brach bezifferte die Zahl der Besucher am Montag auf rund 20.000 - das waren 5.000 mehr als im Vorjahr.

Bereits im Vorverkauf habe sich abgezeichnet, dass wieder mehr Leute aus dem Ausland nach Leipzig reisen würden. Man habe auch viele Gäste aus den USA und aus Ländern wie Australien, Kolumbien und Israel begrüßen können. Etwa ein Viertel der Besucher stamme aus dem Ausland.

Als Höhepunkt erwies sich erneut das "Viktorianische Picknick" im Clara-Zetkin-Park. Manche hätten die Zahl der Teilnehmer dort auf 10.000 geschätzt, sagte Brach. Bei freiem Eintritt sei die Menge der Leute aber ohnehin nicht festzustellen.

Bei dem Picknick hat die Leipziger Bevölkerung genau wie beim mittelalterlichen "Heidnischen Markt" Gelegenheit zur Begegnung mit den Festivalbesuchern - und macht davon regen Gebrauch. Auch viele Einwohner der Stadt kostümieren sich bei dieser Gelegenheit und lassen zumindest ein paar Stunden lange ihre schwarze Seele baumeln.

Tausende Menschen besuchen das traditionelle Viktorianische Picknick
Tausende Menschen besuchen das traditionelle Viktorianische Picknick © dpa

Nach den Worten von Brach trug das schöne Wetter zur angenehmen Atmosphäre bei. Es habe auch wieder etliche musikalische Neuentdeckungen gegeben. "Wir versuchen immer eine gute Mischung aus renommierten Szene-Bands und neuen Bands, die noch nicht jeder auf dem Schirm hat", sagte der Sprecher.

Die Leute hätten augenscheinlich Lust auf Neuentdeckungen. "Sie feiern zwar gebührend die alten Helden, geben aber auch den jungen Bands eine Chance. Viele von denen waren froh, vor einem größeren Publikum spielen zu können."

Mehr junges Publikum angezogen

Brach zufolge hat sich dabei ein Trend der vergangenen Jahre bestätigt: "Post-Punk und Cold Wave sind weiter im Kommen." Die Bands aus diesem Spektrum hätten junges und altes Publikum zusammengebracht.

Der Festivalsprecher räumte ein, dass die schwarze Szene zuletzt an Überalterung litt: "Man hatte in den letzten Jahren das Gefühl, da kommt nicht mehr viel an jungem Publikum nach. Die Leute altern in der Szene und mit der Szene." Doch bei den jetzigen Konzerten habe man viel junges Publikum sehen können.

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Das Wave-Gotik-Treffen hatte in diesem den 30. Geburtstag gefeiert. Eine Party allein für Grufties ist das Spektakel schon lange nicht mehr. Immer mehr Spielarten sorgen in Leipzig für bunte Töne. "Schwarz ist kein Dogma mehr", brachte es Brach einst auf den Punkt. Auch Fans von Lack, Leder oder historischen Gewändern gehören nun zum WGT-Stammpublikum. (dpa)