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Leipziger Zoo kämpft um Elefanten-Baby

Elefantenmutter Hoa zeigt nur wenig Interesse an ihrem Nachwuchs. Mit einem Trick soll der kleine Bulle doch noch Anschluss an die Artgenossen finden.

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Der kleine Bulle lernt seine Tante kennen.
Der kleine Bulle lernt seine Tante kennen. © Zoo Leipzig

Leipzig. Die Mitarbeiter des Leipziger Zoos sind weiter in große Sorge um ihren Elefantennachwuchs. Trotz intensiver Bemühungen zeigt die Elefantenkuh Hoa nur in Ansätzen Interesse für ihren Ende Januar geborenen Nachwuchs, wie der Zoo am Donnerstag mitteilte. Daher stehe nun die Gewöhnung des jungen Bullen mit den beiden potenziellen Tanten Don Chung und Rani im Fokus. So wurde der aus Strohballen errichtete Jungtierbereich vergrößert, um die Tieren mehr zusammenzubringen. Auch dass das junge Tier nur wenig wiege, bereite dem Zoo Sorge, hieß es.

"Wir sind an einem extrem kritischen Punkt angekommen. Da Hoa sich augenscheinlich nicht um den Nachwuchs kümmert, müssen Don Chung und Rani die Betreuung des Jungtieres übernehmen", sagte Zoodirektor Jörg Junhold. Durch zusätzliches Futter könne die Entwicklung zwar unterstützt werden, dies könne aber den dauerhaften, artgemäßen Elefantenkontakt nicht ersetzen. "Der kleine Bulle muss Anschluss an die Artgenossen finden", betonte Junhold.

Das Elefantenhaus bleibe weiter geschlossen, um den Kennenlernprozess nicht zu stören. Mit Hoa und ihrem Nachwuchs hat der Leipziger Zoo bislang schlechte Erfahrungen gemacht. Ihr erstes Kalb hatte sie 2012 direkt nach der Geburt attackiert und getötet. Ihr zweites Baby musste 2015 nach einer Krankheit eingeschläfert werden. (dpa)