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Leipzig wächst stärker als Dresden

Sachsens Einwohnerzahl ist voriges Jahr geschrumpft. Dabei meldet jeder Landkreis mehr Zuzüge als Fortzüge.

Von Georg Moeritz
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In Dresden und Leipzig wurden voriges Jahr mehr Kinder geboren, als Einwohner starben.
In Dresden und Leipzig wurden voriges Jahr mehr Kinder geboren, als Einwohner starben. © Bayer Vital GmbH/obs

Andrang auf Leipzig, Geburtenreichtum in Dresden: Die sächsischen Großstädte sind voriges Jahr erneut gewachsen. Sachsens Bevölkerung insgesamt schrumpfte allerdings weiter, und das Tempo hat sich beschleunigt. Ende September vorigen Jahres lebten in Sachsen 4.076.957 Einwohner, wie das Statistische Landesamt in Kamenz am Montag mitteilte. Noch Ende Dezember 2017 waren es 4.351 mehr. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres war die Einwohnerzahl um 2.083 zurückgegangen.

Sachsens größte Stadt Leipzig hat nun fast 585.000 Einwohner. Ihren Vorsprung vor der Landeshauptstadt hat sie voriges Jahr weiter ausgebaut – Leipzig hat fast 32.000 Einwohner mehr als Dresden. Das liegt nicht am Nachwuchs: In beiden Städten wurden voriges Jahr mehr Kinder geboren, als Einwohner starben. In Dresden war dieser Geburtenüberschuss größer als in Leipzig. Doch Leipzig machte diesen Unterschied mit Zuzügen mehr als wett: Leipzig meldete in den ersten neun Monaten des vorigen Jahres fast 3.000 Zuzüge mehr als Fortzüge, in Dresden betrug diese Zahl dagegen nur 1.657. So kam Leipzig insgesamt auf ein Bevölkerungswachstum von 0,5 Prozent, Dresden auf 0,4 Prozent.

Doch nicht nur die beiden größten Städte in Sachsen wuchsen: Die Stadt Chemnitz und Dresdens südlicher Nachbar-Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge legten jeweils um 0,1 Prozent zu. Beide haben jeweils fast eine Viertelmillion Einwohner. Auch der Landkreis Nordsachsen als Nachbar von Leipzig legte zumindest im dritten Quartal etwas zu.

Alle anderen Kreise in Sachsen schrumpften dagegen weiter, obwohl jeder einzelne Kreis mehr Zuzüge als Fortzüge verbuchte. Selbst der Erzgebirgskreis als Schlusslicht meldete 50 Zuzüge mehr als Fortzüge. Doch im gleichen Zeitraum starben dort 2.005 Menschen mehr, als geboren wurden. Nach Angaben der Kamenzer Statistiker ist das Geburtendefizit in Sachsen größer geworden. Die gestiegene Zuwanderung glich das nicht aus.

* September 2018. ** Änderung 1. bis 3. Quartal 2018 in %.
* September 2018. ** Änderung 1. bis 3. Quartal 2018 in %. © SZ

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