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Leisniger Nachwuchskicker räumen ab

Die Einkaufsaktion „Scheine für Vereine“ ist möglicherweise nirgendwo so toll gelaufen wie in Leisnig. Davon profitiert aber nicht nur der Fußballverein.

Von Heike Heisig
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Einen Tischkicker und hunderte andere Spiele hat der VfB Leisnig für den Verein und Kitas bei der Rewe-Aktion „Scheine für Vereine“ abgeräumt.
Einen Tischkicker und hunderte andere Spiele hat der VfB Leisnig für den Verein und Kitas bei der Rewe-Aktion „Scheine für Vereine“ abgeräumt. © Dietmar Thomas

Leisnig. Pascal, Merlin und Nils sind stolz. Die drei angehenden Sechstklässler haben sich an einem Sonnabend mehrere Stunden in den Leisniger Rewe-Markt gestellt und für ihren Fußballverein völlig fremde Leute angesprochen.

Sie baten die potenziellen Einkäufer, bei der Aktion „Scheine für Vereine“ mitzumachen. Die gab es bei der Rewe Markt GmbH im vergangenen Jahr zum ersten Mal. Wer im Markt für 15 Euro eingekauft hat, bekam dafür einen Schein. Diese Scheine konnten dann eingelöst und dafür Spielzeug, Trainingskleidung, Bälle und jede Menge mehr bestellt werden.

„Allein die drei Jungs haben an jenem Vormittag 2.000 Scheine für unseren Verein gesammelt“, sagte Jörg Lippert, der Präsident des VfB Leisnig. Er hatte Pascal, Merlin, Nils und andere Nachwuchskicker für Freitag eingeladen. Vor einer kleinen Saison-Abschlussfeier nahmen die Kicker in Augenschein, was die Aktion gebracht hat. „Wirklich tonnenweise Spielzeug“, sagte Lippert und zeigte auf drei Tonnen, ähnlich denen für Leichtstoffe oder Müll. Nur stand auf diesen „Spieletonne“ und sie konnten mit Bällen und jeder Menge Spielen gefüllt werden.

„Es ist so viel zusammengekommen, dass wir von den Sachen einiges an Leisniger Kindereinrichtungen abgeben wollen, die ja häufig keinen Verein zur Seite haben“, stellte Lippert in Aussicht. Es sei schön zu sehen, wie sich die Aktion entwickelt habe, letztlich sogar zum Selbstläufer geworden sei. Er selbst gibt zu, sie anfänglich wenig beachtet zu haben. „Bis Rico Meister, einer unserer Trainer gepostet hat, dass er Scheine für Vereine prima findet. Dann habe ich mich einmal näher damit befasst, und danach ging alles ganz schnell.“

Richtig Fahrt aufgenommen habe die Sache, nachdem der Verein die Idee von Leisnigs Rewe-Chef Michael Alscher umgesetzt und die Jungs die Einkäufer im Markt persönlich angesprochen haben. Mit den Scheinen an diesem Tag seien bis zum Schluss insgesamt rund 14.500 Scheine zusammengekommen. „So viele hat kaum ein anderer Sportverein in Deutschland geschafft“, so Lippert. Ganz genau konnte er das allerdings nicht herausfinden.

Der VfB-Präsident zeigte sich stolz darauf, wie die Elternschaft und andere Einwohner den Sportverein und darüber hinaus nun auch Kindereinrichtungen in Leisnig unterstützt haben. Bei Michael Alscher und seinem Team bedankte sich Jörg Lippert für die Unterstützung und auch dafür, „dass immer genügend Scheine an der Kasse bereitlagen“.

Eigentlich sollten die Spiel- und Sportsachen wie Fuß- und Tennisbälle, Tore und anderes mehr zum VfB-Sommerfest an die jungen Fußballer und andere Einrichtungen übergeben werden. Weil dieses Fest wegen Corona ausfallen musste, hatte sich der VfB-Vorstand für eine Übergabe zum Saisonabschluss entschieden.

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