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Lennart kann bei Tagesmutter bleiben

Oberbärenburg. Die Eltern des kleinen Lennart Ripplinger aus Oberbärenburg beißen in den sauren Apfel und bezahlen den Anteil der Kommune an den Kosten für eine Tagesmutter selbst. Monatlich sind das rund 112 Euro.

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Oberbärenburg. Die Eltern des kleinen Lennart Ripplinger aus Oberbärenburg beißen in den sauren Apfel und bezahlen den Anteil der Kommune an den Kosten für eine Tagesmutter selbst. Monatlich sind das rund 112 Euro. Hinzu kommt der Elternbeitrag von 148 Euro. Das ist viel Geld für eine junge Familie. Doch nur so kann Ulla Ripplinger ihren erst vor wenigen Wochen angetretenen Arbeitsplatz in Schmiedeberg behalten und Lennart weiter von der Tagesmutter betreut werden.

Wie die SZ berichtete, war die Familie mit ihrem Antrag auf Übernahme der anteiligen Betreuungskosten durch die Stadt Altenberg gescheitert. Unter Verweis auf die freien Kapazitäten in den städtischen Kindereinrichtungen hatte der Verwaltungsausschuss den Antrag im Oktober abschlägig entschieden. Da der kleine Lennart sehr anfällig für Infekte ist, hatte die Kinderärztin der Oberbärenburgerin empfohlen, ihn wegen der geringeren Ansteckungsgefahr zu einer Tagesmutter statt in die Kinderkrippe zu bringen. Außerdem ist Frau Ripplinger auf Grund unterschiedlich langer Arbeitszeiten auf eine flexible Betreuung ihres Sohnes angewiesen.

Ursprünglich hatte sie die Auskunft erhalten, dass ohne den Anteil der Kommune an den Betreuungskosten auch der Anteil des Landes nicht gezahlt wird. Nach Rücksprache mit dem Jugendamt stellte sich aber heraus, dass der Landeszuschuss unabhängig von dem der Stadt ausgereicht wird. „Damit müssen wir wenigstens nicht die gesamten 400 Euro selber tragen“, sagt Ulla Ripplinger. Ihr bleibt die Entscheidung der Stadt weiter unverständlich. Auch für das Jugendamt des Weißeritzkreises gilt laut Amtsleiter Tilo Georgi die Tagespflege als gleichwertig zu Kinderkrippen und -gärten.

Enttäuscht von der Haltung der Stadtväter und -mütter überlegt die junge Familie jetzt ernsthaft, aus dem Altenberger Gemeindegebiet wegzuziehen. (SZ/schl)