Strehla. Seit einigen Tagen ist das Strehlaer Schlossareal nicht mehr bewohnt. Mit dem Auszug eines Rentner-Ehepaares aus der Vorburg sind die vorerst letzten Bewohner ausgezogen. Das bestätigte ein 78 Jahre alter ehemaliger Mieter auf Nachfrage. Er und seine Frau hätten die Wohnung aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben. Sie seien in ein nahe gelegenes Mehrfamilienwohnhaus mit Fahrstuhl gezogen. Die Familie hatte nach eigenen Angaben 16 Jahre in dem Schloss gelebt. Dem Areal wolle er trotz Auszugs verbunden bleiben, so der 78-Jährige, der in den vergangenen Jahren für den Schlosseigentümer Hausmeisterarbeiten übernommen hat. Diese wolle er weiterhin ausführen.
Die Vorburg des Strehlaer Schlosses hatte Eigentümer Georg Thaler 2001 sanieren lassen, sieben Jahre nach dem Kauf. Damals waren vier Wohnungen entstanden. Die Stadt hatte seinerzeit Druck gemacht und notariell gedroht, das Schloss zurückkaufen zu wollen, falls Thaler eine zugesagte Sanierung unterlässt. Derzeit zeigen Stadt und Bürger in Sachen Schloss wieder vermehrt Aktivität: Im September soll erstmals eine neue Arbeitsgruppe tagen, die Ideen für den Erhalt und die Nutzung des Denkmals diskutiert. (SZ)