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Leuchtend gelbe Blüten

An vielen Feldrändern stehen derzeit Sonnenblumen. Die sind meist nicht zum Pflücken gedacht. Es gibt aber Ausnahmen.

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© Matthias Weber

Von Elke Schmidt

Löbau-Zittau. Hübsch sehen sie aus, die großen gelben Blütenköpfe. Sonnenblumen erfreuen derzeit nicht nur an den Feldrändern entlang der Straße zwischen Strahwalde und Obercunnersdorf Einheimische wie Touristen.

An etlichen anderen Orten in Löbau-Zittau sind sie ebenfalls zu finden. Das ist unter anderem auch der Miku Agrarprodukte GmbH aus Oberseifersdorf zu verdanken. Die macht das schon seit drei Jahren, sagt Geschäftsführer Hagen Hartmann. Er erzählt, dass seine Frau den Anstoß für diese Aktion gegeben habe. Sie findet die gelben Blumen einfach schön und dachte, dass diese auch am Feldrand gut aussehen würden. Gedacht, getan. Zunächst hätten sie ganz klein angefangen, doch im Laufe der Jahre seien es immer mehr Flächen geworden. Inzwischen säumen Sonnenblumen rund die Hälfte der Felder der Miku in Oberseifersdorf, Mittelherwigsdorf, Eckartsberg und Zittau. Dabei werden die Kerne nicht per Hand ausgesät, sondern mit der Drillmaschine. Der Betrieb finanziert diese Aktion selber, Fördergelder gibt es dafür nicht.

Obwohl die schöne Optik den Ausschlag gab, haben die Pflanzen durchaus auch einen Nutzen. Besonders Insekten nutzen die Gelegenheit gerne und besuchen die Blütenköpfe, die für sie wie kleine einladende Schnellrestaurants sind. Auch die Kühe haben etwas davon, denn wenn der Mais geerntet wird, gilt das auch für die Sonnenblumen und landen im Futter.

Nicht alle Landwirte bepflanzen damit die Feldränder. Manche lassen auf ihren abgeernteten Feldern diese und andere bunte Blumen als Sommerzwischenfrucht blühen. Die Berthelsdorfer Agrargenossenschafter säen dafür nicht nur Sonnenblumen, sondern zum Beispiel auch Buchweizen, Phacelia. Sie sorgen unter anderem dafür, dass der gute Mutterboden bei Starkregen nicht abgetragen wird, erklärt Geschäftsführer Joachim Hänsch. Diese Pflanzen seien auch nicht für die Vase gedacht. Sie werden im Herbst untergepflügt und tragen dann zur Verbesserung des Bodens bei.

Es gibt aber auch einige Felder, wo Selbstbedienung durch die Oberlausitzer oder Touristen ausdrücklich erwünscht ist. So hat zum Beispiel die Agrargenossenschaft Hainewalde im Ort ein Sonnenblumenfeld, sagt Vorsitzender Rolf Riedel. Das sei jedoch nicht gratis, sagt er und verweist auf die Kasse des Vertrauens am Feldrand. Die findet sich auf einem kleinen Sonnenblumenfeld an der alten B178 am Ortsausgang Löbau ebenfalls.