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Bilder aus Tausenden Kerzen

Wenn im Kloster St. Marienstern Gartennacht ist, erwacht der Kräutergarten im neuen Licht.

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© Jonny Linke

Von Jonny Linke

Panschwitz-Kuckau. Es sind einmalige Bilder: Einmal im Jahr veranstaltet das Christlich-Soziale Bildungswerk Sachsen e.V. um Chef Peter Neunert im Klostergarten St. Marienstern die Nacht der 1000 Lichter. Dabei wird aus dem Garten eine einmalige Kunst-Kulisse. „Wir haben über 8 000 Kerzen in den verschiedensten Farben im gesamten Garten verteilt und einmalige Figuren und Kunstwerke geschaffen, die ihre volle Geltung natürlich erst entfalten, wenn sie angezündet sind“, erklärt Bildungswerk-Leiter Peter Neunert.

Aus nah und fern kamen viele Besucher schon gegen 19 Uhr und nutzten den sommerlichen Abend im ruhigen, entspannten Garten. Einige nutzten auch die Zeit, um sich zu bilden, immerhin sind im Garten Hunderte Pflanzen und Kräuter gepflanzt, die mit Namensschildern und teilweise wissenswerten Infotafeln versehen sind. Und für all jene, die unterhalten werden wollten, gab es auf der Bühne ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zwischen Musik, sportlicher Kunst und Zauberei.

Doch das eigentliche Highlight an diesem Abend setzte erst wieder gegen 21.30 Uhr ein, als die Nacht über den Kräutergarten hereingebrochen war. Jetzt konnten die Besucher beginnen, die Kerzen anzuzünden. Die zuvor vom Kloster entwickelten Kunstwerke galt es, zum Leben zu erwecken. Und so kam es, dass Hunderte im Klostergarten knieten, ob Familienpapa, Oma oder Kind und besinnlich Kerze um Kerze zum Leben erweckten. Schnell waren die Gespräche eingestellt und man hörte an jeder Ecke nur noch staunen, Begeisterung und Demut.

Jana Rericka (34) aus Lohsa war zum ersten Mal in Panschwitz-Kuckau und von der Art und Weise fasziniert. „Ich finde die Atmosphäre wunderschön. Gerade jetzt, wenn es dunkel wird, sieht es alles so traumhaft aus“, schwärmt Jana Rericka. Einen weiten Anreiseweg hatten auch Stephanie und Tobias Behrens, die zwar die Kindheit und Jugend in der Gegend erlebt haben, aktuell aber Wahlberliner sind. „Wir sind zum zweiten Mal hier. Der Anblick mit den vielen Tausend Kerzen ist wunderschön. Einfach schön“ sagen die beiden Berliner.

Dass sie mit ihrer Meinung nicht allein da stehen, hörte man an jeder Ecke, an jedem Kunstwerk. Knapp eine halbe Stunde haben die vielen Besucher zusammen mit den Mitarbeitern des CSB benötigt, um das Kerzenmeer zu entzünden. Danach hieß es für viele einfach nur, den Abend in einzigartiger Umgebung genießen und die Kunstwerke in voller Pracht bestaunen.

„Wir sind sehr zufrieden mit der positiven Resonanz der vielen Einheimischen und Touristen. Es ist fantastisch. Ich freue mich jetzt schon wieder aufs nächste Jahr“, sagte Chef Peter Neunert. Und mit dieser Vorfreude dürfte er nicht allein sein.