Von P. Laurinova und T. Mielke
Liberec. Der durchschnittliche Brutto-Lohn in der Region Liberec (Reichenberg) ist allein im ersten Halbjahr 2016 um 997 Kronen auf 25 316 gestiegen. Das entspricht in etwa 1 000 Euro. Nach Angaben der Behörden ist es das erste Mal, dass die Schwelle von 25 000 Kronen überschritten wurde.
Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 fallen die Löhne damit um 4,1 Prozent höher aus. Parallel dazu sind jedoch auch die Preise gestiegen. Nach Abzug der Inflation bleibt ein realer Zuwachs von 3,9 Prozent, so das tschechische Statistikamt. Im tschechischen Vergleich verdienen die Prager mit 34 939 Kronen pro Monat am meisten. Liberec hält sich im Vergleich der 13 tschechischen Regionen auf Platz 5.
Parallel zu der Lohnentwicklung geht die Arbeitslosigkeit zurück. Die Quote liegt bei rund 5,5 Prozent. Auf eine offene Stelle kommen statistisch gesehen 2,8 Bewerber. Etwa 1500 Arbeitslose beschäftigen die Gemeinden mit öffentlich nützlichen Tätigkeiten. Jablonec (Gablonz) hat zum Beispiel ein Frauenteam für leichtere Putzarbeiten zusammengestellt.
An den Brutto-Durchschnittsverdienst der Arbeitnehmer im Kreis Görlitz kommen die Liberecer trotz der Steigerungen nicht heran. Laut der jüngsten verfügbaren Zahlen des Statistischen Landesamtes lag das bereits 2013 bei 1 928 Euro, auch wenn das nach dem Erzgebirgskreis der zweitniedrigste Wert von allen Kreisen und kreisfreien Städten im Freistaat war. Auch auf der deutschen Seite der Neiße geht die Arbeitslosigkeit seit Langem zurück. Im August lag sie im Südkreis bei reichlich acht Prozent – so tief wie seit 1990 nicht mehr.