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Lieber das Bett einmal weniger machen

Die erste Aufgabe des Tages sollte daraus bestehen das Bett zu machen.

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© Ferenc Keresi

Denn mit der ersten erledigten Aufgabe fällt es dann auch einfacher, die anderen Aufgaben im Alltag anzugehen, richtig? Nein, denn tatsächlich birgt diese Tätigkeit durchaus eine gesundheitliche Gefahr, wie Wissenschaftler herausgefunden haben.

Forscher aus der Kingston University haben herausgefunden, dass es ungesund ist, wenn das Bett direkt nach dem Aufstehen gemacht wird. Dabei ist dies jedoch ein weiterverbreitetes Ritual — auch hier in Sachsen. Doch weshalb kann sich dies auf die Gesundheit auswirken?

Gemachte Betten sind ideal für Hausstaubmilben

Zurückzuführen ist diese Problematik auf die Hausstaubmilben, denn wenn am Morgen das Bett gemacht wird, werden die Lebensbedingungen für die Spinnentiere verbessert. Es wurde festgestellt, dass sich durchschnittlich etwa 1,5 Millionen Milben sowohl in der Matratze als auch auf Kissen und Decke aufhalten.

Ein Bett, welches am Morgen nicht gemacht wird, ist weniger attraktiv für Hausstaubmilben. Die Decke und Matratze können lüften und Schweiß aus der Nacht trockenen. Die Lebensbedingungen der Hausstaubmilben werden somit erheblich verschlechtert und sie erreichen damit nicht ihre gewöhnliche Lebensdauer.

So wird die Milbenpopulation verringert

Hausstaubmilben sind eine Gefahr für die Gesundheit und leider ist es unmöglich, diese komplett aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Es ist auch ein Mythos, dass lediglich Allergiker sich hiervor bewahren müssen. Selbst Kerngesunde Menschen können langfristig eine allergische Reaktion auf Hausstaubmilben zeigen.

Der Grund ist der Milbenkot, denn dieser enthält Allergene. Durch Bewegungen oder bereits durch das Ausschütteln der Bettdecke wirbeln wir diese Allergene in der Raumluft umher. Der Milbenkot vermischt sich folglich auch mit dem Hausstaub. Wenn nicht dagegen unternommen wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich eine Hausstauballergie entwickelt. Allerdings könnte auch Asthma ausgelöst werden und verschiedene andere Krankheiten.

Eine Möglichkeit die Anzahl der Milben zu reduzieren ist die Verwendung eines Topper für Matratzen. Der Vorteil liegt darin, dass ein Topper wesentlich einfacher gewaschen werden kann als eine Matratze. Matratzen sind im Gegensatz zu Toppern sehr schwer und nicht jeder hat die geeigneten Reinigungsmittel oder Geräte.

Bettdecke eine Möglichkeit geben zur Trocknung

Die Bettdecke wird ebenfalls über die Nacht hinweg mit Schweiß vollgesogen, dagegen gibt es kaum einen Schutz. Die Bettdecke kann am Morgen zurückgeschlagen werden, sodass die Decke über Stunden hinweg die Möglichkeit hat, zu trocknen. Hiervon profitiert auch die Matratze, denn auch sie wird getrocknet. Ein Feuchtwarme-Klima wird verhindert und Milben sterben frühzeitiger.

Schlafzimmer gegen ungebetene Gäste wappnen

Durch den Deutschen Allergie- und Asthmabund sowie Stiftung Warentest wurden einige Maßnahmen gegen Milben zusammengestellt, welche im Schlafzimmer angewendet werden können. So wird die Milbenanzahl drastisch gesenkt und das Risiko für die Hausstauballergie sinkt ebenfalls rapide.

Es sollte zuallererst darauf geachtet werden, dass die Temperatur im Schlafzimmer nicht mehr als 18 Grad Celsius beträgt. Zudem sollte kein Luftbefeuchter im Schlafzimmer aufgestellt werden, es ist in diesem Raum sinnvoller, in regelmäßigen Abständen zu lüften. 

Schlafutensilien waschen und regelmäßige Reinigung

Alle drei Monate sollte spätestens einmal das Kissen und die Bettdecke bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden. Jetzt sollten außerdem alle Schlafmöbel in einem regelmäßigen Intervall von Staub befreit werden. Der Boden sollte auch mindestens einmal in der Woche gewischt werden.

Ein Teppichboden bringt hier Vorteile, denn der Staub wird besser im Gewebe gehalten. Bei einem Steinboden oder Laminat zum Beispiel wird der Staub sogar beim Gehen bereits wieder aufgewirbelt

So sinnvoll ist ein Schlafanzug

Ein Schlafanzug kann in der Nacht helfen, um Körperflüssigkeiten aufzusammeln. Außerdem fallen so auch weniger Hautschuppen auf die Matratze, wodurch der Nahrungsnachschub für Hausstaubmilben verhindert wird.

All diese Tipps helfen aber nicht, wenn typische Staubfänger ebenfalls im Schlafzimmer Einzug gehalten haben. Milben halten sich auch in Vorhängen auf oder in den Polstermöbeln. Hier kann zum Beispiel eine regelmäßige Behandlung mit Teebaumöl helfen.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur K. Bließ.