Von Anja Weber
Rathewalde. Still ist es im Hohnsteiner Ortsteil Rathewalde geworden. Die klassische Wanderregion liegt im Winterschlaf. Erst wenn die Sonne höher steht, kommen die Ausflügler wieder. Das wird spätestens ab März der Fall sein. „Vielleicht auch schon im Februar, wenn Winterferien sind“, hofft Marlies Forker. Gemeinsam mit Karsten Oberthür bewirtschaftet sie die Gaststätte Lindengarten im Ort, das einzige Lokal, welches durchgehend geöffnet hat. Außerdem befindet sich hier auch die einzige öffentliche Toilette im Ort. Ein Kriterium für den Erholungsort-Titel, den Rathewalde verteidigt hat.
Für Marlies Forker und Karsten Oberthür ist das Jahr 2017 ein besonderes. Denn sie dürfen ihre Gaststätte auch weiter bewirtschaften. Die Stadt hat den Pachtvertrag für das kommunale Gebäude verlängert. „Das ist schon ein beruhigendes Gefühl für uns. Es wäre schade gewesen, wenn wir hier hätten nicht weitermachen können“, sagt Marlies Forker. Allerdings hat sie noch keinen neuen Pachtvertrag in der Tasche. Sie hofft, dass sie den in den nächsten Tagen bekommt, damit auch alles seine Ordnung habe. Für zehn Jahre bleibt die Gaststätte erst einmal weiter in kommunaler Hand. Damit können die Wirtsleute auch wieder besser planen. Und die ersten Bestellungen für Feiern und ähnliches stehen für 2017 schon im Auftragsbuch. Auch einige Veranstaltungen hat Marlies Forker schon geplant. Am 26. Februar wird erst einmal Weiberfasching gefeiert. Der hat in den Ortsteilen Rathewalde, Hohburkersdorf und Zeschnig Tradition – und das schon seit 20 Jahren. An Christi Himmelfahrt ist der Lindengarten dagegen ein angesagtes Ausflugsziel, vor allem für die Männer. Am 1. Mai wird es auf jeden Fall einen Frühschoppen für die ganze Familie geben. Im November steht das Schlemmen auf dem Plan, und zwar beim Martinsgans-Essen. Neu im Plan für 2016 stand die Feier zur Wintersonnenwende. „Wir haben so viel Zuspruch bekommen und aufgrund der guten Resonanz werden wir diese auf jeden Fall in 2017 wiederholen“, sagt Marlies Forker. Dass sie Pläne schmieden kann, freut sie. Man stimme auch dem Pachtvertrag zu, sofern kostendeckend gearbeitet werde. Um das zu tun, hat die Stadt die Miete für das Objekt angehoben und die Betriebskostenvorauszahlung entsprechend des Verbrauchs angepasst. An dem neuen Mietvertrag hatten die Stadträte nichts auszusetzen. Die Wirtsleute konnten aufatmen.
Im Zuge der Vertragsgestaltung hat die Stadt den Instandhaltungsaufwand in den nächsten zehn bis 15 Jahren nach einer Begehung bereits auflisten lassen. Und die Liste ist schon lang geworden. So müsste die Regenentwässerung erneuert werden. Außen- und Innenputz zeigen Risse. Auch Malerarbeiten wären notwendig. Darüber hinaus gibt es innen Handlungsbedarf. So müssten die Styroporplatten an den Decken abgebaut und neu gemalert werden. Der Heizungskessel kommt in die Jahre. Und der Fettabscheider muss auch ab und an repariert beziehungsweise auch erneuert werden. Einen Zeitplan gibt es für die Arbeiten nicht. Zumindest hat die Stadt diese aber im Blick. In den folgenden Jahren sollen die Arbeiten auch in die Haushaltspläne mit aufgenommen werden. Marlies Forker hofft allerdings, dass die Arbeiten nicht so lange hinausgeschoben werden. „Wir bezahlen ja auch mehr Pacht und das Geld sollte mit für die Bauarbeiten verwendet werden“, sagt die Wirtin. Darüber hinaus hatte die Stadtverwaltung auch empfohlen, mehr Nutzungsmöglichkeiten im Objekt zu erschließen, so unter anderem in den Kellerräumen sowie dem Außengelände. Das alles soll dann in den nächsten Gesprächen mit geregelt werden.