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Das ist der älteste Turm der Oberlausitz

Der 23 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Czorneboh wurde vor 170 Jahren eröffnet. Einer bestieg damals den Gipfel über 3.000 Mal.

Von Bernd Dreßler
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So pries einst eine Postkarte die Vorzüge des Czorneboh und seines Turmes.
So pries einst eine Postkarte die Vorzüge des Czorneboh und seines Turmes. © SZ-Archiv (Repro)

Auch Aussichtstürme schmücken sich mit Superlativen. Der auf dem Czorneboh nimmt für sich in Anspruch, der älteste seiner Art in der Oberlausitz zu sein. Zu danken hat das der Lug-ins-Land vor allem Carl Franz Friedrich Walde, einem Oberförster aus Wuischke, der 1850 den Bau beim zuständigen Bautzener Stadtrat beantragte und Geld dafür sammelte.

Noch im selben Jahr war Grundsteinlegung. Und schon am 17. Mai 1851 fand die Einweihung des 23 Meter hohen Turmes aus Granitquadern statt. Das Werk lobte die Meister: den Bautzener Architekten Hobjan, den Maurer Eichler aus Lauba nebst Zimmerleuten sowie den Löbauer Graveur Böhme, der auf der Turmkrone für erste Orientierungshilfen sorgte. Eine Bergbaude ließ allerdings noch ein Jahr auf sich warten, ein Imbiss wurde derweil aus einer Stube im Turm gereicht. Da die Bäume ringsum weiter wuchsen, der Turm aber nicht, wurde in den 1920er Jahren ein Aufsatz aus Holz darauf gesetzt. Der brannte 1944 ab, wurde aber nochmal gebaut.

Das Andenken an Turminitiator Walde wird am Eingang mit einer 1857 gestifteten Tafel bewahrt. Und noch ein Name blieb auf einem Gedenkstein der Nachwelt erhalten: Carl Gottlob Stephan. Der Rechtsanwalt aus Bautzen (1813-1888) galt als ungekrönter Czornebohkönig. Über 3.000-mal soll er den 561 Meter hohen Gipfel und wohl auch die 90 Stufen zur Turmplattform bestiegen haben. Beim Genießen der Aussicht machte Stephan stattliche 921 Blickpunkte aus, von denen die markantesten in vier Bronzeplatten der Turmkrone eingeschnitten wurden.

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