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Sachsens Annen-Medaille für Herrnhuter Klaus Biedermann

Der 80-jährige Pfarrer im Ruhestand ist von Sachsens Sozialministerin für sein unermüdliches Engagement für andere Menschen geehrt worden.

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Klaus Biedermann hat auf Schloss Albrechtsberg die Annen-Medaille des Freistaates erhalten.
Klaus Biedermann hat auf Schloss Albrechtsberg die Annen-Medaille des Freistaates erhalten. © Maria Biedermann

Im Ruhestand ist Klaus Biedermann schon eine ganze Weile. Doch zur Ruhe gesetzt hat sich der ehemalige Pfarrer keineswegs: Unermüdlich ist der Herrnhuter für andere im Einsatz und hat dafür jetzt die Annen-Medaille des Freistaates erhalten. Am 14. Oktober überreichte die sächsische Sozialministerin Petra Köpping im Dresdner Schloss Albrechtsberg die Auszeichnung an den Herrnhuter und würdigte damit sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement in den Einrichtungen der Stiftung Herrnhuter Diakonie.

Seit gut neun Jahren gestalten Klaus und Christiane Biedermann regelmäßig Andachten und Singkreise im Anna-Nitschmann-Haus und in der Tagespflege am Zinzendorfplatz. Zusätzlich leitet Biedermann gemeinsam mit Werner Havenstein die inklusive Eisenbahngruppe der Herrnhuter Diakonie: Dort treffen sich wöchentlich Männer mit und ohne Behinderung, um gemeinsam große Modelleisenbahn-Anlagen zu bauen und bei "Tagen der offenen Tür" der Öffentlichkeit vorzuführen. Das gemeinsame Hobby und die Freude am technischen Basteln verbindet diese sehr verschiedenen Personen. Biedermann schaffte es, dass die Eisenbahn-Fans einen Platz in Herrnhuts (Einkaufs-)Bahnhof erhielten.

Während der COVID19-Pandemie, also zwischen März 2020 und Sommer 2021, spielten Klaus und Christiane Biedermann an jedem Werktag - und bei fast jedem Wetter -morgens vor dem Anna-Nitschmann-Haus Choräle und Volkslieder auf ihren Blechblasinstrumenten. Oft motivierten sie weitere Bläser zur Mitwirkung. Zusätzlich spielten sie an jedem Freitag vor der Tagespflege am Zinzendorfplatz und regelmäßig gemeinsam mit anderen am Hospiz Siloah.

Klaus Biedermann mit Frau Christine und weiteren Mitstreitern bei einem Ständchen in Corona-Zeiten.
Klaus Biedermann mit Frau Christine und weiteren Mitstreitern bei einem Ständchen in Corona-Zeiten. © Diakonie Herrnhut

Für die Menschen in diesen Einrichtungen, die unter den Kontakteinschränkungen durch die Pandemie litten, war das ein schönes und ermutigendes Zeichen der Verbundenheit und häufig ein Höhepunkt des Tages. Diesen täglichen Bläsergruß hat Klaus Biedermann sogar an seinem 80. Geburtstag gemeinsam mit seiner Frau, einer Tochter und einer Nachbarin den alten Menschen im Heim gebracht. Gut fünf Jahre war Klaus Biedermann stellvertretender Vorsitzender des ehrenamtlichen Kuratoriums der Stiftung Herrnhuter Diakonie. Für viele alte oder behinderte Bewohner sowie für Mitarbeitende der Diakonie ist der Pfarrer im Ruhestand ein wichtiger Berater und Ermutiger. Während des Festaktes im Oktober hielt eine Schülerin des Gymnasiums Dresden-Bühlau die Laudatio. Staatsministerin Köpping würdigte das langjährige, außerordentliche Engagement des Herrnhuters und übermittelte den Dank des Freistaats. Neben Klaus Biedermann zeichnete sie 20 weitere Bürger für ihren herausragenden gesellschaftlichen Einsatz aus. (SZ)