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Frank Richter besucht Herrnhut

Der Theologe, Bürgerrechtler und SPD-Politiker will am Dienstag den Ort der Brüder-Unität kennenlernen. Was auf dem Programm steht.

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Frank Richter ist am Dienstag zu Besuch in Herrnhut.
Frank Richter ist am Dienstag zu Besuch in Herrnhut. © Claudia Hübschmann

Der sächsische SPD-Landtagsabgeordnete und frühere Chef der Landeszentrale für politische Bildung Frank Richter ist am Dienstag in Herrnhut zu Gast. Dort will er den Ursprungsort der weltweiten Brüder-Unität besuchen.

Auf dem Programm stehen ein Informationsgespräch mit Gemeindehelfer Peter Vogt, in dem es vor allem um das 300-jährige Bestehen des Ortes sowie um das Engagement der Gemeinde in der Migrationsfrage geht. Anschließend wird ihm der Vorsitzende des Freundeskreises vom Zinzendorfschloss Berthelsdorf Andreas Taesler eine Führung durch selbiges geben. Den Abschluss bildet um 19.30 Uhr ein Impulsreferat mit anschließender Diskussion im Gäste- und Tagungshaus Komenský an der Comeniusstraße 8 zum Thema "Zwischen Bürgersinn und Untertanengeist – Wie steht es um die Demokratie?". Dazu lädt der Herrnhuter Gesprächskreis ein.

"Unsere Demokratie braucht ein moralisches Fundament, sonst fällt sie in sich zusammen", sagt Frank Richter. Die christlichen Gemeinden seien Orte des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Er freut sich darauf, in Herrnhut etwas von der Kultur, der Glaubensfreude und der grenzüberschreitenden Mitmenschlichkeit der Brüdergemeinde erfahren zu dürfen.

Der studierte Theologe Frank Richter erlangte während der Friedlichen Revolution 1989 in der DDR erstmals Bekanntheit, als er im Oktober als Gründer der "Gruppe der 20" in Dresden mit den örtlichen Behörden über die politischen Forderungen der Demonstrierenden verhandelte. Von 2009 bis 2016 war der 61-jährige Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung und setzte sich für einen Austausch mit der Pegida-Bewegung ein. Vom 1. Februar 2017 bis zum 30. Juli 2018 übernahm er die Geschäftsführung der Stiftung Frauenkirche Dresden.

Frank Richter trat nach der Wende in die CDU ein, aber nach 25 Jahren 2017 aus. Zur Begründung verwies er unter anderem auf die seiner Meinung nach fehlende Streitkultur im Landesverband. Ein Jahr später stellte sich der 61-Jährige als parteiloser Oberbürgermeister-Kandidat in Meißen - seiner Geburtsstadt - auf, unterlag aber im zweiten Wahlgang gegen Amtsinhaber Olaf Raschke. Bei der Landtagswahl 2019 zog er für die SPD in den Landtag ein, trat der Partei im Mai 2021 bei. (SZ)