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Herrnhut holt Bronze bei Europäischem Dorfpreis

Die Jury hat bewertet, welche Antworten die Stadt auf globale Fragen hat. Sie lobt die moderne Nutzung der Denkmäler und eine gelungene Eingemeindung.

Von Anja Beutler
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Die internationale Jury hat Herrnhut mit Bronze beim Europäischen Dorferneuerungspreis ausgezeichnet.
Die internationale Jury hat Herrnhut mit Bronze beim Europäischen Dorferneuerungspreis ausgezeichnet. © Matthias Weber (Archiv)

Herrnhut erhält den Europäischen Dorferneuerungspreis 2020 in Bronze "für einzelne oder mehrere besonders überzeugende Entwicklungsprojekte". Das hat die internationale Jury entschieden. Die Stadt zählt damit zu den zehn Gemeinden, die eine ähnliche Punktzahl erreicht haben und mit Bronze prämiert worden sind. Von den insgesamt 26 Bewerbern zeichnete die Jury zudem jeweils sieben Gemeinden mit Gold beziehungsweise mit Silber aus. Erstplatzierter und damit Preisträger des Europäischen Dorferneuerungspreises 2020 ist das Hofheimer Land in Bayern.

In der Begründung heißt es, Herrnhut habe es geschafft, durch eine solide Gemeindepolitik, die gezielte Förderung von Handel, Gewerbe und Dienstleistungsbetrieben, gute technische und soziale Infrastrukturen und einen fußläufig angelegten Busparkplatz zur Verbesserung der Mobilität die negative Bevölkerungsentwicklung zu stoppen. Hervorgehoben wurde zudem die "qualitativ hochwertige Rekonstruktion, Sanierung und Restaurierung historischer Ruinen und Gebäude, die vielfach mit neuen Funktionen belebt wurden – als Wohnraum, Museum, Tagungsort, Programmkino, Bibliothek und Ärztehaus." Auch die "sehr gelungene Eingemeindung ehemals selbstständiger Dörfer" befanden die Juroren als erwähnenswert, heißt es in dem Erklärungstext.

Eine von zehn Bronze-Gemeinden

Der Europäische Dorferneuerungspreis 2020 war wegen der Corona-Pandemie mehrfach verschoben worden, erst im August waren die beiden Jury-Mitglieder zur Besichtigung vor Ort. Die Preisverleihung wird bei einem großen Treffen aller Teilnehmer stattfinden. Herrnhut war neben Oberndorf in Niedersachsen (Gold), Steinbach in Thüringen (Silber) sowie Lückert in Nordrhein-Westfalen und Niederwalgern in Hessen (beide Bronze) einer der deutschen Teilnehmer. Zudem gab es einen "Sonderpreis zur Ermutigung" für die Hochwasserregion Dernau, Mayschoss und Rech in Rheinland-Pfalz.

Bereits in vergangenen Jahren hatten Gemeinden aus dem Landkreis Görlitz an diesem Wettbewerb teilgenommen: Jauernick-Buschbach, das jetzt zur Gemeinde Markersdorf gehört, hatte 2014 ebenfalls mit Bronze abgeschlossen. Rosenbach erreichte 2012 Silber. In diesem Jahr stand der Wettbewerb thematisch unter dem Slogan "Lokale Antworten auf globale Fragen".