Wann startet der Abriss von Löbaus Offiziershochschule?

Seit rund einem Jahr wird im früheren Löbauer Armeegebiet intensiv begutachtet, gerechnet und geplant: Die alten Panzerhallen, Werkstätten, Lehrkabinette und Zugangsstraßen im nicht mehr genutzten Teil des Geländes sollen verschwinden und damit viele der noch vorhandenen aber verfallenen Relikte der Löbauer Offiziershochschule. Diese Arbeiten sollten Anfang dieses Jahres starten.
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Obwohl derzeit alles nach Plan laufe, stehe der genaue Start der Abrissarbeiten noch nicht konkret fest, betont Torsten Schulze von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die für diese Flächen zuständig ist. Das hat auch etwas mit dem Umfang des Projektes zu tun. Für die Ausschreibung der Arbeiten ist das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) zuständig. Es kooperiert bei diesem Vorhaben mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, denn die Entsiegelung der alten Offiziershochschul-Flächen kann sich das Landesamt als sogenannte ökologische Ausgleichsmaßnahme für den Neubau der B178 zwischen Oderwitz und Oberseifersdorf anrechnen. In dem Zuge, wie Flächen durch den Bau der neuen Straße versiegelt werden, muss nämlich auch der Natur etwas zurückgegeben werden. Möglichkeiten dafür sind begrenzt - sie bieten sich bei diesem Projekt jedoch in größerem Umfang und in räumlicher Nähe zur Straßenbaustelle an.
Europaweites Verfahren nötig
Nach Angaben des Landesamtes liegen die nötigen Ausschreibungsunterlagen fertig vor, mit der Veröffentlichung ist also in Kürze zu rechnen. Allerdings wird in einem europaweiten Verfahren ausgeschrieben, was längere Fristen nach sich zieht. Vergabe und Bauleistungen seien aber für dieses Jahr geplant, betont Landesamt-Sprecher Franz Grossmann: "Ein Zeitraum kann aktuell noch nicht belastbar benannt werden." Was Grossmann jedoch bereits abschätzen kann, ist die Dauer der Arbeiten: Demnach wird der komplexe ober- und unterirdische Abriss etwa sechs Monate in Anspruch nehmen.

Auch wenn noch nicht die Bagger anrollen, haben die ersten Vorbereitungen bereits begonnen: "Die Bauplatzvorbereitung in Form des Vegetationsfreischnitts ist im Gelände erfolgt", schildert Franz Graf von Plettenberg, Leiter des zuständigen Bundesforstbetriebs Lausitz bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Das war jetzt bereits nötig, denn nur bis Ende Februar können beispielsweise Baumfällarbeiten erledigt werden, dann greifen Schonzeiten. Den Anwohnern selbst gebe man rechtzeitig Bescheid, wenn die eigentlichen Arbeiten beginnen und damit auch größere Transporte mit Abbruchmaterial anstehen. Geplant ist hier ein Informationsflyer. Generell aber plane man, so effektiv wie möglich zu arbeiten, Material möglichst an Ort und Stelle zu brechen, um unnötige Transporte zu vermeiden.
Von den 24 Hektar, die zur ehemaligen Offiziershochschule gehörten, sind 4,5 Hektar bebaute Fläche für den Rückbau vorgesehen. Dazu gehören die im Wald nahezu eingewachsenen Sturmbahnen ebenso wie all die Hallen, die sich unweit des Berufsschulzentrums befinden.