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Neiße-Filmfestival erhält Sachsens Europapreis

Das Kunstbauerkino in Großhennersdorf wird für sein grenzübergreifendes Engagement gewürdigt. Ein bundesweites Alleinstellungsmerkmal.

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EBS-Ehrenpräsidentin Andrea Dombois, EBS-Präsident Martin Modschiedler, Roland Löffler sowie Ruth Lorenz und Tobias Gubsch vom Neiße-Filmfestival.
EBS-Ehrenpräsidentin Andrea Dombois, EBS-Präsident Martin Modschiedler, Roland Löffler sowie Ruth Lorenz und Tobias Gubsch vom Neiße-Filmfestival. © SEB

Das Neiße-Filmfestival ist jetzt Träger des Sächsischen Europapreises. Das Präsidium der "Europäischen Bewegung Sachsen" (EBS) aus Dresden hat das Projekt des Großhennersdorfer Kunstbauerkinos aus vier eingereichten Vorschlagen gewählt - einstimmig.

Mit dem Preis wird das Engagement für die europäische Verständigung gewürdigt. "Seit Jahren verleiht das Neiße-Filmfestival Preise an andere – es ist jetzt an der Zeit, auch das Festival-Team für seine Arbeit auszuzeichnen", sagt EBS-Präsident Martin Modschiedler. Damit verbunden ist ein Preisgeld von 500 Euro, die der Präsident des Sächsischen Landtags Matthias Rößler zur Verfügung stellt.

Der Vorschlag für das Neiße-Filmfestival kam vom Vizepräsidenten und Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Roland Löffler. In seiner Laudatio würdigte er die Arbeit. "Wie praktisch kein zweites Filmfestival in Deutschland realisiert es den europäischen Gedanken und die grenzübergreifende Zusammenarbeit", sagt er. "Das Festival lockt mittlerweile nicht mehr nur die lokale Bevölkerung an, sondern Cineasten aus den drei Ländern, die hier die neuesten Entwicklungen des ost- mitteleuropäischen Films kennenlernen können."

Seit 2004 präsentiert das Filmfestival aktuelle Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Die jährliche Veranstaltung hat sich zu einer kulturellen Brücke für Filmfans und Programmkinos entwickelt und ist inzwischen ein wichtiger Treffpunkt für die Filmwirtschaft sowie nationale und internationale Filmschaffende. So gab's dieses Jahr 20 Spielorte in Deutschland, Polen und Tschechien, in denen rund 60 Filme in drei Wettbewerben und diversen Filmreihen liefen. Großhennersdorf sei ein vibrierender Ort, man spüre, dass sich hier im Dorf was bewege, so Roland Löffler. "Die Protagonisten des Filmfestivals haben eine glückliche Hand, die unterschiedlichen Einrichtungen der Gemeinde und damit die unterschiedlichen Facetten des menschlichen Lebens zu einem Ganzen werden zu lassen."

Überrascht, aber auch dankbar anlässlich des Preises zeigten sich Tobias Gubsch vom Vorstand des Kunstbauerkinos und Teammitglied Ruth Lorenz. "Er ist für uns Ansporn, das Begonnene im europäischen Sinne weiterzuführen", teilen sie mit und laden die EBS-Mitglieder schon mal auf das Festival im Mai 2022 ein. "Um so einen noch tieferen Einblick in unsere Arbeit zu bekommen."

Bei der EBS handelt es sich um einen im Dezember 1992 gegründeten Dachverband von Parteien, Vereinen, Verbänden und sonstigen Einrichtungen, der sich der Förderung des europäischen Gedankens im Freistaat und der Verständigung zwischen den europäischen Völkern verschrieben hat. Seit 2003 wird jährlich der Europapreis verliehen, zur Anerkennung besonderen Engagements um die europäische Einigung. (SZ)