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Eibauer Bahnhof ist verkauft

Der Käufer hat bei der Auktion deutlich mehr geboten, als veranschlagt.

Von Romy Altmann-Kuehr
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Der Eibauer Bahnhof ist versteigert worden.
Der Eibauer Bahnhof ist versteigert worden. © SZ-Archiv

Der Eibauer Bahnhof hat einen neuen Besitzer. Das Empfangsgebäude war über die Deutsche Grundstücksauktionen AG versteigert worden. Die Auktion fand Ende März in Berlin statt - und war erfolgreich. Bei 5.000 Euro lag das Mindestgebot. Weggegangen ist der Bahnhof bei der Auktion für ein Vielfaches: für 23.500 Euro erhielt ein Bieter den Zuschlag.

Bahnhof ist sanierungsbedürftig

Wer der Käufer ist und was er mit dem leerstehenden Bahnhof vorhat, bleibt aber zunächst offen. Die Grundstücksauktionen AG macht aus Gründen des Datenschutzes keine näheren Angaben zu Bietern und Käufern. Auch in der Gemeindeverwaltung weiß man noch nichts zum neuen Besitzer.

Fest steht jedenfalls: Er hat jetzt viel zu tun. Die Auktionsunterlagen beschreiben den Zustand des Objekts als stark sanierungsbedürftig. So gebe es auch Vandalismusschäden. Zum Bahnhof gehört ein knapp 7.500 Quadratmeter großes Grundstück. Die fünf Wohnungen haben eine Gesamtfläche von rund 450 Quadratmetern.

Der Eibauer Bahnhof steht unter Denkmalschutz, teilt die Grundstücksauktionen AG mit. Laut Denkmalliste ist er ungefähr in den 1870er Jahren erbaut worden. Der Bahnsteig und die Überdachungen sind nicht mit verkauft worden. Denn der Eibauer Bahnhof wird noch als Haltepunkt der Trilex-Züge genutzt, Fahrgäste können hier ein- und aussteigen. Das Bahnhofsgebäude selbst, in dem es auch mal eine Gaststätte gab, ist aber seit Langem geschlossen. Die fünf Wohnungen im Obergeschoss stehen mittlerweile ebenfalls leer.

Viele Pläne, wenig passiert

Immer wieder sind in den vergangenen Jahren in der südlichen Oberlausitz Bahnhofsgebäude verkauft oder versteigert worden. Denn die meisten stehen seit Jahren leer, werden nicht mehr genutzt. Eine wirkliche neue Nutzung gelang jedoch bisher in den seltensten Fällen. Oft stellten die neuen Eigentümer zwar interessante Pläne vor, aus denen aber dann nichts wurde.

Ein positives Beispiel ist der Bahnhof von Neusalza-Spremberg. Den hatte schließlich nach etlichen Besitzerwechseln die Stadt selbst gekauft und will ihn nun sanieren und umbauen. Geplant ist in dem Gebäude unter anderem ein Café mit Sitzgelegenheiten im Außenbereich. Ein Büro für Leerstandsmanagement, eine Touristinformation sind ebenfalls angedacht. Außerdem sieht das Nutzungskonzept Bereiche für Vereine vor, ein Büro und Ausstellungsbereiche, die von gewerblichen Nutzern angemietet werden können sowie weitere Räume zur allgemeinen Nutzung, etwa für Unternehmen oder für die Oberschule. Geplant sind zudem öffentliche Parkplätze am Gelände.

Ob der Eibauer Bahnhof nach der Versteigerung ebenfalls ein Erfolgsmodell wird, bleibt abzuwarten.