Illegale Schlachtabfälle in Ebersbach - was wurde daraus?

Etwa vier Wochen lang lagen Schlachtabfälle im Wald am Schlechteberg herum, unmittelbar am Wanderparkplatz. Zunächst fühlte sich niemand so recht zuständig. Auf Meldungen von Einwohnern reagierten weder Polizei noch Ämter.
Dabei ist so eine illegale Müllentsorgung nicht nur verboten und eine eklig, sondern durchaus auch gefährlich. Es können sich Krankheitserreger verbreiten, bestätigte das Landratsamt auf Nachfrage. Und: "Tote Tierkörper dürfen unter keinen Umständen mit dem Haus- oder Biomüll entsorgt werden", heißt es von der Behörde. Im Wald und Flur aber auch nicht.
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Jetzt kam Bewegung in die Sache. In der Vorwoche gab's eine Beratung, wie weiter vorzugehen ist. Denn ein Verursacher, den man bezüglich der Entsorgung zur Verantwortung ziehen kann, ist nicht auszumachen. Inzwischen ist der Abfall weg, informiert das Landratsamt auf Nachfrage. Die Stadt hat das nun übernommen und ihrerseits die Tierkörperbeseitigungsanlage beauftragt, die Abfälle sind entsorgt worden.
100.000 tote Tiere pro Jahr
Das übernimmt für Sachsen der Zweckverband für Tierkörperbeseitigung in Lenz bei Großenhain. Der Verband ist zuständig für die Abholung und Verarbeitung zum Beispiel von toten landwirtschaftlichen Nutztieren sowie von Schlacht- und Brütereiabfällen. Schlachtereien, aber auch Tierarztpraxen gehören zu den ständigen Kunden der Tierkörperbeseitigungsanstalt. Dort werden jährlich mehr als 100.000 Tierkadaver entsorgt.
Der Landkreis sieht die illegalen Schlachtabfälle auch deshalb als Problem, weil so etwas oft Nachahmer findet. Es lade erfahrungsgemäß andere dazu ein immer mehr Unrat abzulagern. "Schon nach kurzer Zeit befinden sich kleine Deponien im Wald oder auf Grünflächen", heißt es von der Kreisbehörde. Die Zahl illegaler Müllkippen nimmt demnach immer mehr zu.