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SZ + Löbau

Mehrere Tausend Euro teures Bild fürs Haus Schminke

Warum ausgerechnet dieses Gemälde einer Münchener Künstlerin angekauft wurde, wer es bezahlt hat und wo man es sehen kann.

Von Anja Beutler
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Ein Ausschnitt aus dem neuen Gemälde, das für das Haus Schminke angeschafft wurde.
Ein Ausschnitt aus dem neuen Gemälde, das für das Haus Schminke angeschafft wurde. © Matthias Weber/photoweber.de

Alina Grasmann hat noch nicht den Ruf von Neo Rauch oder Gerhard Richter. Aber in der Kunstszene hat sich die 1989 Geborene einen Namen gemacht, zählt zu den "jungen Kreativen". Sogar die Süddeutsche Zeitung besuchte sie in ihrem Münchner Atelier und berichtete, dass ihre Bilder täuschend echt wie Fotos aussähen, wobei sie die Orte, die sie zuvor alle selbst besucht habe, dann durch Details verfremde. Außerdem, so erklärte auch die Künstlerin selbst, male sie in Serien. Immer und immer wieder den gleichen Ort. Das gleiche Haus. Zehn bis 15 Bilder. Weltweit ist sie dafür unterwegs.

Auch das Löbauer Haus Schminke, das für die Architekturgeschichte der Moderne steht, war für die Künstlerin ein solcher magischer Ort, den sie in einer Serie verewigt hat. "Alina Grasmann war im Winter 2022/2023 und dann noch im Laufe des letzten Jahres bei uns zu Gast und hat einige Tage im Haus verbracht", sagt Julia Bojaryn von der Stiftung Haus Schminke. Sie habe das Innere des Hauses sowie verschiedene Blicke nach draußen zu unterschiedlichen Jahreszeiten gemalt. So ist eine neue Serie entstanden, die zum 90. Geburtstag des Hauses vergangenen Herbst in Löbau ausgestellt wurde. Aus dieser Serie ist ein Bild für das Haus Schminke angekauft worden. "Man muss dazu sagen, dass die gesamte restliche Serie von Alina Grasmann im Anschluss an unsere Ausstellung auf der Art Cologne im November 2023 verkauft wurde", unterstreicht Bojaryn.

Künstlerin begeistert von Ankauf

Das Bild hängt nun im Foyer der Villa Schminke.
Das Bild hängt nun im Foyer der Villa Schminke. © Matthias Weber/photoweber.de

Die Idee, überhaupt ein Bild zu kaufen, sei während der Festwoche im vergangenen Herbst entstanden. Die Künstlerin selbst sei davon sehr angetan gewesen, erklärt die Stiftungsmitarbeiterin. Nach Gesprächen mit dem jetzigen Staatsminister Conrad Clemens (CDU) habe man schließlich eine Förderung bei der Kulturstiftung Sachsens beantragt - und diese auch bekommen: 6.000 Euro hat der Freistaat dazugegeben. Außerdem sind Spenden der Festwochen-Gäste hinzugekommen. Zudem habe eine "Kunstfreundin aus Köln unterstützt". Wie teuer das Gemälde genau ist, wird nicht genannt.

Betrachten kann das Bild künftig jeder Besucher: "Es wird dauerhaft in der Eingangshalle zu sehen sein", sagt Bojaryn. Der Ort passe gut zum eigentlichen Motiv und sei zudem aus vielen Perspektiven zu sehen. Hinzu kommt: Auch Fritz und Charlotte Schminke seien ebenfalls sehr an zeitgenössischer Kunst interessiert gewesen, erklärt die Stiftungsmitarbeiterin. Die Anschaffung weiterer Gemälde habe übrigens nicht Priorität - viel eher die Rekonstruktion des ein oder anderen Möbelstücks für das Haus, das damit seinen alten Wohncharakter zurückerhalten soll.