Löbau
Merken

Klinikleitung: "Kreißsaal Ebersbach steht nicht infrage"

Mit der Geburtshilfe in Ebersbach soll es doch weitergehen. Dennoch kündigt die Klinikleitung Veränderungen an.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Mit der Geburtshilfe in Ebersbach soll es doch weitergehen.
Mit der Geburtshilfe in Ebersbach soll es doch weitergehen. © dpa

Die Geburtshilfe am Krankenhausstandort Ebersbach soll nicht, wie bisher diskutiert, geschlossen werden. Das teilt die Leitung des Klinikums Oberlausitzer Bergland (KOB) jetzt mit. "Der Kreißsaal steht nicht infrage", heißt es in einer Pressemitteilung vom Mittwoch.

Im Dezember hatte der Görlitzer Kreistag Reformpläne für die Struktur der Kreis-Krankenhäuser diskutiert, die Landrat Stephan Meyer vorgelegt hatte. Dabei ging es auch darum, dass am Standort Ebersbach keine Geburten mehr stattfinden sollen. Hintergrund der geplanten Veränderungen sind große Schwierigkeiten bei der Finanzierung der Krankenhäuser. Deshalb müssten die Kliniken neu aufgestellt werden, heißt es von der Leitung des KOB. Es würden nun Gespräche geführt, um Lösungen zu finden, wie alle Standorte erhalten bleiben können. Ein Augenmerk soll dabei auch darauf liegen, dass das Angebot von den Mitarbeitern auch leistbar ist und das ganze System wirtschaftlich tragbar ist.

Gespräche hat Landrat Stephan Meyer demnach bereits Mitte Januar mit den Hebammen am Standort Ebersbach geführt. Das Ergebnis: Werdenden Eltern solle weiterhin eine 1:1-Betreuung angeboten werden, so die Ebersbacher Hebamme Kristina Seifert dazu. "Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit seiner gewählten Hebamme zu entbinden." Genau wegen dieser Angebote und der Art Betreuung kommen viele Familien auch aus dem Umland zur Entbindung ins Ebersbacher Krankenhaus. "Wir stellen unsere eigenen Familien hinter unserer Arbeit an", so die Hebamme. "Wir ermöglichen seit 20 Jahren den werdenden Eltern die Art Geburtshilfe, die im Koalitionsvertrag festgeschrieben wurde - eine 1:1-Betreuung."

Dennoch, so heißt es von der Klinikleitung, müsse an Konzepten gearbeitet werden, um auch in Zukunft eine stabile Versorgung anbieten zu können. Das werde definitiv Veränderungen nach sich ziehen. Dabei spiele auch die Gesetzgebung eine Rolle. Zum Beispiel wird künftig für viele Behandlungen eine Übernachtung im Krankenhaus nicht mehr auskömmlich abrechenbar sein. Man setzt also mehr auf den ambulanten Sektor.

Diese Umstellung werde wohl die nächsten drei Jahre in Anspruch nehmen. Veränderungen sollen aber laut Klinikleitung bereits 2023 spürbar werden. Welche das sein werden, benennt die Klinikleitung noch nicht konkret. (SZ)