Der kleine Devin ist einer der letzten Neu-Löbauer gewesen, die im alten Jahr das Licht der Welt erblickten. Er wurde Anfang Dezember geboren. Und ist eines von 125 Babys, die Löbau im vergangenen Jahr verzeichnen kann. Laut Statistik der Stadt wurden 67 Jungen und 58 Mädchen geboren, die nun in der Stadt am Berge leben. Damit bleibt die Geburtenzahl stabil, es kamen sogar drei Kinder mehr zur Welt als 2019. Im Jahr 2018 waren es 110, 2017 wurden 115 neue Löbauer geboren.
Dem neuen Lebensglück stehen 252 Sterbefälle im Jahr 2020 gegenüber. Der Bevölkerungsrückgang reißt also auch in Löbau nicht ab. Auch die Zuzügler können die Negativ-Bilanz nicht ausgleichen. Die Löbauer Einwohnerstatistik weist zwar 685 Zuzüge aus. 665 Löbauer sind aber im vergangenen Jahr weggezogen. In Löbau leben am Stichtag 31. Dezember 2020 insgesamt 14.759 Menschen. Das sind 106 weniger als am Ende des Vorjahres.
Platz für neue Eigenheime entsteht
So weit die Zahlen. Was bedeutet das nun für Löbau? Wie geht die Stadt damit um? Was tut sie dafür, Zuzügler zu locken? Insgesamt sind 2020 deutlich weniger Menschen nach Löbau zugezogen als noch im Jahr davor. Da waren es fast 800. Der Negativtrend soll und wird sich wieder ändern - davon ist man in der Stadtverwaltung überzeugt. Löbau plant zum Beispiel einen neuen Eigenheimstandort in Löbau Süd, nahe Kaufland. Damit die Bauherren eine Zufahrt haben, ist sogar eine neue Straße entstanden: die Julius-Sandt-Straße. Der Stadtrat hatte im Herbst des vergangenen Jahres den Straßennamen vergeben. Die Straße entsteht derzeit neu als Verbindungsstraße zwischen der Dr.-Alfred-Moschkau-Straße und Benjamin-Mühle-Straße. 7.000 Quadratmeter Baufläche stehen zur Verfügung. Oberbürgermeister Dietmar Buchholz erklärte bereits im vergangenen Jahr, als der Stadtrat den Bau des neuen Wohnstandortes beschloss, es gebe schon bauwillige Interessenten. Sieben bis acht Eigenheime können entstehen.
Neue Konzepte für Kinderbetreuung sind gefragt
Das Stadtentwicklungskonzept, das Löbau jetzt für die nächsten Jahre fortgeschrieben hat, kommt zu dem Schluss: "Für die Ansiedlung junger Familien sind die Schulstandorte von großer Bedeutung." Löbau hat von der Grundschule über Oberschule und Gymnasium bis hin zur Berufsschule alles zu bieten. Die meisten der Gebäude sind saniert. Zusätzlich zur Grundschule in Löbau Ost wird nun auch die Grundschule in Kittlitz saniert und außerdem dort eine neue Sporthalle gebaut.
Auch die Kinderbetreuung ist ein wichtiger Punkt. Laut Entwicklungskonzept gibt es ausreichend Kindereinrichtungen. Allerdings müsse in einem bestimmten Bereich nachgesteuert werden: bei der Betreuung außerhalb der üblichen Tageszeiten. Da braucht es neue Konzepte.
Städtische Wohungsgesellschaft saniert weiter
In einer Analyse zum Stadtentwicklungskonzept hatten Experten nun prognostiziert: Bis 2030 wird Löbau noch 2.400 bis 2.600 Einwohner verlieren. Dennoch ist Oberbürgermeister Buchholz sicher: Löbau ist im Aufschwung. Häuser und Wohnungen seien gefragt wie nie. Einerseits würden Häuser zum Kauf gesucht. Andererseits gebe es einen Ansturm auf sanierte Wohnungen. Die Wohnungsverwaltung und Bau GmbH Löbau (Wobau) hat in den vergangenen Jahren mehrere verfallene Häuser in der Äußeren Bautzner Straße saniert. Derzeit sind weitere Aufgänge dran, unter anderem werden auch Balkons angebaut und in einem Haus sogar ein Fahrstuhl. Auch Private sanieren und vermieten Altbauten im Zentrum. Löbau setzt also ganz auf Zuwachs und Familien.
Dass es mehr Sterbefälle als Geburten gebe, sei nur logisch, meint Löbaus Oberbürgermeister. "Wir haben fünf Altenheime im Stadtgebiet." Da sei es ja nur natürlich, dass es viele Sterbefälle gebe, so Buchholz. Allerdings: die Heimbewohner heben auch Löbaus Einwohnerzahl insgesamt an.
Nicht verändert hat sich übrigens der Altersdurchschnitt der Löbauer: Er liegt zum Stichtag 31. Dezember 2020 bei 49 Jahren, wie auch schon im Vorjahr.
Das sind 2020 die beliebtesten Namen in Löbau gewesen:
Mädchen:
Lilly/Lilli, Elena, Charlotte, Emilia, Johanna , Mathilda, Luisa, Lea
Jungen:
Ben, Luca, Noah, Jona, Rocco, Emil, Aron/Aaron, Elias, Moritz
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