Probleme mit Handy oder Laptop? Hier gibt's Hilfe
Unterm Weihnachtsbaum werden wohl etliche Mobiltelefone gelegen haben, vermutet Bärbel Moritz. Auch bei manchen Senioren. Kinder oder Enkel wollen schließlich, dass die älteren Familienmitglieder mobil erreichbar sind, im Notfall Hilfe holen oder schnell mal Fotos von den Enkeln erhalten können. Auch Videotelefonie ist eine feine Sache, denn da kann Oma live miterleben, wie der Sprössling wächst. "Viele Senioren sind aber damit überfordert, wissen nicht, wie manches funktioniert", weiß Bärbel Moritz. Sie ist seit vielen Jahren Quartiermanagerin im Stadtteil Oberland - und jetzt auch Technikbotschafterin.
"Gemeinsam in die digitale Welt" heißt ein Projekt der TU Dresden, an dem sie und mehrere weitere Ehrenamtliche aus dem Oberland und dem Raum Löbau sich beteiligt haben. Die TU bildete Freiwillige aus, um älteren Menschen den Umgang mit digitalen Medien näherzubringen, so beschreibt die Uni ihr Projekt. Ziel ist es, dass die Botschafter in ihren Gemeinden vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
Einer der zwölf Kooperationspartner in Sachsen war die Volkshochschule Dreiländereck. An deren Standort in Löbau fanden die Schulungen für die Technikbotschafter wöchentlich statt, berichtet Bärbel Moritz. Inzwischen haben alle ihre Ausbildung abgeschlossen. In Ebersbach bieten die Ehrenamtlichen nun im Treff 47 am Hofeweg zu bestimmten Terminen ihre Dienste an.
Regelmäßige Termine auch in Löbau
Im vergangenen Jahr haben die Technikbotschafter in Ebersbach bereits vier Termine absolviert. Am Mittwoch steht nun der nächste an. Dann können alle, die Probleme mit dem Handy oder Laptop haben, im Treff 47 vorbeikommen und Hilfe erhalten. "Wir sind natürlich auch keine Profis", so Bärbel Moritz. Aber bei ganz normalen Anwendungen können sie helfen. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoller ist, auf konkrete Probleme einzugehen, als Vorträge zu verschiedenen Themen anzubieten.
Damit entlasten die ehrenamtlichen Technikbotschafter auch Angehörige, denn oft fehlt es an der Zeit oder auch der Geduld, den älteren Familienmitgliedern die technischen Tricks und Kniffe zu erklären. "Und wir haben gemerkt, dass die jungen Leute oftmals nicht die richtige Ansprache an die Senioren haben", so Bärbel Moritz. Dabei geht es nicht nur um Handys, auch Laptops können mitgebracht werden. "Alles Geräte, die tragbar sind", so Bärbel Moritz.
- Sie haben Hinweise, Kritik oder Lob? Dann schreiben Sie uns per E-Mail an sz.loebau@sächsische.de oder sz.zittau@sächsische.de
Sieben Ehrenamtliche bieten im Treff 47 in Ebersbach die Sprechstunden an. Sie kommen nicht nur aus Ebersbach, sondern zum Beispiel auch aus Oderwitz oder Großschweidnitz. Ziel ist es, künftig monatlich einen Termin anzubieten. Denkbar wäre auch, ab und zu den Standort innerhalb der Stadt zu wechseln, damit jeder die Möglichkeit hat, auf kurzem Weg die Sprechstunde der Technikbotschafter zu erreichen, sagt Bärbel Moritz.
Wer in Löbau wohnt, muss nicht extra ins Oberland fahren: Auch an der Volkshochschule Dreiländereck in der Poststraße gibt es eine Technikbotschafterin, die bei solch kleinen Problemen helfen kann und will. Die Sprechstunde an der Volkshochschulzentrale ist eigentlich alle zwei Wochen angesetzt, wird aber vom 16. Januar bis 6. Februar zunächst wöchentlich von 15.15 bis 16 Uhr im Raum "K1" stattfinden. Weitere Termine werden bekannt gegeben. In Löbau ist dieses kostenlose Angebot bereits im vergangenen Oktober gestartet, hinzu kommt zudem eine Sprechstunde ausschließlich für Ukrainer. (SZ/rok/abl)
- Handy, Tablet und Co - offener Treff zur digitalen Hilfe: Mittwoch, 11. Januar, ab 14.30 Uhr im Treff 47, Hofeweg 47 in Ebersbach. Zum Start gib es einen kurzen Beitrag zum Thema "Digitale Identität — Wer bin ich im Internet?" Anschließend unterstützen die Technikbotschafter individuell bei den Fragen.
- Digital-Kompass-Sprechstunde, in der Regel 14-tägig montags 15.15 bis 16 Uhr, nächster Termin 16. Januar, Raum K1 in der Volkshochschule Löbau.