Löbau
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Kittlitzer Störche sind hart im Nehmen

Das Paar hat Junge und lässt sich selbst von Baulärm und Abrissarbeiten ringsum nicht stören. Ein Sachverständiger sagt, warum.

Von Holger Gutte
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Auf diesem Schornstein im Kittlitzer Ortsteil Unwürde gibt es Storchennachwuchs.
Auf diesem Schornstein im Kittlitzer Ortsteil Unwürde gibt es Storchennachwuchs. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Christina Müller hat ein Auge für die Natur, wenn sie mit ihrem Hund Gassi-Runden in Kittlitz und Umgebung dreht. Da ist ihr auch das emsige Treiben eines Storchenpaares auf dem Schornstein im Kittlitzer Ortsteil Unwürde nicht entgangen. Als in der SZ der Artikel über die bereits besetzten Storchenhorste im Altkreis Löbau-Zittau erschien, meldete sie sich gleich, weil das Storchenpaar im Kittlitzer Ortsteil in der grafischen Übersicht fehlte.

Sie ist froh, dass es Störche im Ort gibt und machte sich aber anfangs Sorgen um das Paar. Denn ein ruhiges Plätzchen haben sich die Störche in Unwürde nicht ausgesucht. Wegen der Abrissarbeiten in unmittelbarer Nähe befürchtete Christina Müller schon, dass sie ihren Horst wieder aufgeben würden oder später gar ihre Jungen im Stich lassen.

Doch scheinbar hat das Paar den Lärm in Kauf genommen. Gerd Hummitzsch, Spezialist für Störche in der Unteren Naturschutzbehörde, ist sogar vor Ort gewesen und traf dort auch Christina Müller. Just zu dem Zeitpunkt legte wahrscheinlich das Weibchen damals gerade ein Ei, wie der Sachverständige beim Beobachten der Tiere an ihrem Verhalten vermutete.

"Ich glaube, inzwischen könnten sie sogar schon drei Junge haben", sagt der Sachbearbeiter für Artenschutz beim Umweltamt des Landkreises. Aber so genau lässt sich das nicht sagen, weil der Horst schlecht einsehbar ist. Christina Müller selbst hat schon zwei kleine Köpfe herausgucken sehen.

"Störche können auf Lärm sehr tolerant sein", schildert Gerd Hummitsch. Und wenn sie jetzt schon so lange hier sind, glaubt er nicht, dass die Tiere ihren Horst und die Jungen verlassen könnten.