Die Kandidaten für die Löbauer OB-Wahl

Am 26. September wählt Löbau seinen neuen Oberbürgermeister. Sechs Bewerber streben den Posten an. Drei davon mussten mindestens 80 Unterstützungsunterschriften sammeln, weil sie keiner Partei oder Wählervereinigung angehören, die bereits als Fraktion im Stadtrat vertreten ist. Die Frist zur Abgabe einer solchen Unterschrift im Rathaus endete am 22. Juli. Am Dienstagabend, dem 27. Juli, hat der Gemeindewahlausschuss bekannt gegeben, welche Bewerbungen zur OB-Wahl zugelassen wurden. SZ stellt alle Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge vor.
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Hajo Exner von der AfD
Hajo Exner (53) ist zweifacher Familienvater und stammt aus Görlitz. 1989 war er in die BRD ausgereist und kehrte 1993 aus Niedersachsen in die Oberlausitz zurück. Er lebt jetzt in Markersdorf und betreibt dort ein Natursteinunternehmen.
Exner hat bisher wenig Bezug zu Löbau, hat aber auf Kreisebene mehrere Ämter inne. Er gilt als Vertrauter des Bundestagsabgeordneten Tino Chrupalla, dessen Wahlkreisbüros in Löbau, Görlitz und Zittau er leitet. Zudem ist er stellvertretender Kreisvorsitzender - gemeinsam mit Heiko Titze - und steht seit vergangenen Sommer auch der Görlitzer Kreistagsfraktion gemeinsam mit Jens Glasewald vor.

Albrecht Gubsch als unabhängiger Kandidat
Albrecht Gubsch (Jahrgang 1965) stammt aus Dürrhennersdorf und ist gelernter Facharbeiter Turbinenbauer. 1990 wurde er in seiner Heimatgemeinde zum damals noch hauptamtlichen und seit 1994 ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt. Diesen Posten bekleidet er bis heute.
Nach der Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft mit Neusalza-Spremberg wurde er 2000 dort Leiter des Bauamtes. 2014 wechselte er dann auf den gleichen Posten bei der Stadt Löbau. Gubsch ist der erklärte Wunschkandidat des aus dem Amt geschiedenen Ex-OB Dietmar Buchholz. Der hatte in einem SZ-Interview erklärt, Gubsch um eine Bewerbung gebeten zu haben.

Ringo Hensel von der CDU
Ringo Hensel (42) stammt aus Löbau, wohnt aber in Lawalde. Nach seinem Abitur am Geschwister-Scholl-Gymnasium studierte er Jura in Bayreuth und kehrte 2010 in seine Heimat zurück. Er arbeitet als Richter, beziehungsweise Staatsanwalt in Görlitz und Dresden.
Seit 2017 ist Hensel für die CDU aktiv in der Kommunalpolitik. Er wurde 2019 in Lawalde zum Mitglied des Gemeinderats gewählt. In seiner Partei ist er Mitglied des CDU-Kreisvorstandes Görlitz und Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Löbau.
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Heiko Neumann von der Bürgerliste
Heiko Neumann (56) stammt aus Wismar, lebt aber schon seit Anfang der 1980er Jahre in Löbau. Er studierte hier an der Offiziershochschule der Nationalen Volksarmee. Danach sattelte er aber um und erlernte den Beruf des Optikers, den er nach eigenen Angaben seit 1990 ausübt.
Nach der Wende erwarb Neumann den Meister-Titel und übernahm die Filiale des ortsansässigen Augenoptikers Hanke in der Bahnhofstraße. Seit 2003 führt er gemeinsam mit seiner Frau das eigene Optiker-Geschäft in der Innenstadt. Politisch engagiert ist Heiko Neumann als Stadtrat für die Bürgerliste, die ihn auch für das Amt nominierte.

Dirk Rocho als unabhängiger Kandidat
Dirk Rocho (50) stammt aus Zittau und lebt in Bischdorf. In seiner Heimatstadt besuchte er die Polytechnische Oberschule und erlernte den Beruf des Radio- und Fernsehtechnikers. Nach mehreren Jahren in Baden-Württemberg kehrte er 1994 in die Heimat zurück und arbeitete lange als Autoverkäufer.
Der Betriebswirt und angehende Verwaltungsfachwirt ist seit 2018 beim Landkreis beschäftigt und leitet seit September 2020 das erste Bürgerbüro des Landkreises an der Löbauer Poststraße. Ehrenamtlich arbeitet er als Gästeführer im Haus Schminke. Auch bei der Landesgartenschau 2012 in Löbau hatte er schon als Gästeführer gearbeitet.

Abgewiesen: Christine Schlagehan von der FDP
Christine Schlagehan (45) wollte für die FDP antreten - wie schon bei der letzten OB-Wahl, bei der sie rund 36 Prozent der Stimmen erlangt hatte. Für die erneute Kandidatur fehlte ihr aber nun die ausreichende Zahl an Unterstützungsunterschriften. 80 Löbauer hätten für sie unterschreiben müssen. Es waren aber nur 76 - und fünf dieser Unterschriften erklärte der Gemeindewahlausschuss auch noch für ungültig. Daher musste der Ausschuss ihren Wahlvorschlag zurückweisen.
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