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Wie Eishockey-Jonsdorf durch die Krise kam

Corona hat diesen Sport im Zittauer Gebirge arg gebeutelt. Aber es gibt Hoffnungsschimmer.

Von Frank Thümmler
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Dieses Bild gab es in dieser Saison viel zu selten: Panther-Stürmer Fabian Weise startet ein tolles Solo Richtung gegnerisches Tor. Nur drei Heimspiele in einer Saison sind einfach viel zu wenig.
Dieses Bild gab es in dieser Saison viel zu selten: Panther-Stürmer Fabian Weise startet ein tolles Solo Richtung gegnerisches Tor. Nur drei Heimspiele in einer Saison sind einfach viel zu wenig. © Archiv: Thomas Eichler

Jonsdorf. Wie sehr sehnen sich die Eishockey-Anhänger in Jonsdorf ihren Sport wie in alten Zeiten herbei: eine gute Mannschaft und vor allem eine volle Arena mit toller Stimmung. Das hat es im Zittauer Gebirge lange nicht mehr gegeben. Corona hat die vergangene Saison zumindest für die „Black Panther“, wie sich das Männerteam nennt, mächtig verhagelt. Und auch aus einem würdevollen Saisonabschluss wurde nichts. Das Pokalspiel am 19. März wurde von den Gästen aus Leipzig abgesagt. Einen Tag später wurde das Eis in der Sparkassen-Arena abgetaut.

Frank Krause, der 1. Vorsitzende des Vereins, blickt auf die Saison zurück: „Wir hatten erst ab dem 15. Oktober Eis. Dann hat es nicht lange gedauert, bis wir wegen Corona nicht mehr in die Arena durften. Nur fünf Spiele in der Landesliga haben wir absolviert, drei zu Hause, zwei auswärts.“ Als Ligen-Leiter der Sachsenliga wisse er, dass alle Mannschaften ähnliche Probleme hatten.

Bei den Jonsdorfern kam hinzu, dass Spielertrainer Jan Havlik und Stürmer Michal Pesek teilweise auch nicht mehr über die deutsch-tschechische Grenze kamen. Das Positive: Die Mannschaft sei trotzdem zusammengeblieben. Anfang Mai, so Krause weiter, wolle sich die Mannschaft treffen, mit dem Ziel, für die neue Saison wieder eine Mannschaft für die Landesliga aufzustellen. Einfach wird das nicht. „Einige Spieler kommen in die Jahre. Wir benötigen unbedingt Verstärkungen“, sagt Krause.

Frauenmannschaft ist Geschichte

Das Frauenteam, die „Black Panther Girls“, gab es schon vor der Saison nicht mehr. Eine ganze Reihe Spielerinnen hatte aufgehört – Familie, auch Schwangerschaften, der Beruf wurden wichtiger. Die zwei besten Spielerinnen erhielten in Liberec eine Gastspielgenehmigung und dort sofort eine Führungsrolle. Auch für sie wurde die Grenze mit ständig erforderlichen PCR-Tests eine zu große Hürde. Erst jetzt, am Ende der Saison konnten sie wieder ins Geschehen eingreifen.

Worüber sich die Jonsdorfer aber nach dieser schwierigen und verrückten Eiszeit freuen, ist die Entwicklung im Nachwuchsbereich. „Wir haben 40 Kinder aus den umliegenden Kindertagesstätten durch eine Kooperation aufs Eis gebracht, ihnen die ersten Schritte beigebracht“, sagt Frank Krause. Der Verein habe die Kinder mit einem Bus abgeholt und einen Übungsleiter gestellt. Dazu gab es die Laufschule mit zehn bis 15 Teilnehmern, wovon rund die Hälfte am Ende Vereinsmitglieder wurden. Für künftigen Nachschub ist also ein erster kleiner Schritt getan.

Im Nachwuchsspielbetrieb hat die Spielgemeinschaft mit Niesky gut funktioniert. In den Altersklassen U9 (zwei) Teams, U11 und U13 (gemeinsam mit dem OSC Berlin) haben Jonsdorfer am Spielbetrieb teilgenommen und das eine oder andere Erfolgserlebnis gefeiert, auch wenn hier ebenfalls der Spielplan durch Corona mächtig durcheinandergerüttelt wurde.

Nachwuchs spielt noch

Trainiert wurde jeweils beim heimischen Verein, aber zu den Spielen wurde gemeinsam gefahren. Der Aufwand war riesig, aber es gibt Hoffnung, dass irgendwann neue Spieler für das Männerteam aus dem eigenen Nachwuchs gewonnen werden. In der neuen Saison soll es eine U15-Mannschaft mit Jonsdorfer Spielern geben.

Für den Nachwuchs ist die Eiszeit auch noch nicht ganz beendet: Die U9-Mannschaft nimmt am Wochenende an einem Abschlussturnier im tschechischen Frydlant teil, die U11 fährt zu einem großen Turnier mit 20 Teams nach Thüringen. Gespielt wird in Erfurt und Ilmenau. Und vielleicht sind diese Jungs ja auch der Hoffnungsschimmer, dass die guten alten Zeiten in die Jonsdorfer Sparkassenarena doch wieder zurückkehren.